Es ist eine ausgezeichnete Woche für den Pop, jedenfalls: für Pop aus Deutschland. Die wichtigsten Alben kommen aus Berlin, der internationalen Hauptstadt für elektronische Musik. Da ist Jayda G, die seit drei Jahren in der Stadt lebt und hier ihr Debütalbum "Significant Changes" (Ninja Tune) aufgenommen hat. Die kanadische DJ ist mit ihren hitlastigen, mitreißenden Sets inzwischen sehr bekannt. In ihren Produktionen kommentiert und kritisiert sie gern Probleme der heutigen DJ-Kultur - etwa dass die Leute zwar tanzen gehen wollen, auf der Tanzfläche dann aber nur auf ihr Handy starren. Dagegen wendet sich Jayda G im funky klappernden House-Track "Stanley's Get Down (No Parking on the DF)", was sich erst dann ganz erschließt, wenn man weiß, dass "DF" für Dancefloor steht. Oder sie ist genervt davon, dass vor dem DJ-Pult immer Männer stehen, sodass die Frauen im Club oft hinten tanzen müssen. "Move to the front!", fordert sie ihre Geschlechtsgenossinnen auf. Ja, nicht nur in U-Bahnen, sondern auch in Clubs ist manspreading ein Problem!