"House of Gucci" im Kino:Verkorkste Show

"House of Gucci" im Kino: Enges Kleid, tiefer Ausschnitt, hohe Hacken: Lady Gaga als Patrizia Reggiani.

Enges Kleid, tiefer Ausschnitt, hohe Hacken: Lady Gaga als Patrizia Reggiani.

(Foto: Fabio Lovino/AP)

Ridley Scotts Film über die Gucci-Familie schien eigentlich geritzt: Hammer-Stoff, Meisterregisseur, US-Superstars, göttlicher Luxus in Italien. Da kann doch gar nichts mehr schiefgehen, oder? Tja.

Von Tanja Rest

Die erste Einstellung ist gleich mal die Verheißung, das volle Programm: ein Hemdsärmel, der in der exakt vorgeschriebenen Mailänder Länge aus einem Sakkoarm ragt. Goldene Patek Philippe, Siegelring, manikürte Männernägel. Natürlich Manschettenknöpfe! Nach unten hin blitzt das Doppel-G der Gürtelschnalle, ganz unten prangt die Pferdetrense auf karamellbraunen Loafers. Mehr Gucci geht nicht. Die Siegelring-Hand liebkost einen Espresso, der auf einem winzig kleinen Bistrotisch auf einem silbernen Tablett steht. Man lehnt sich im Kinosessel zurück und denkt: Aahhh... Italien! Dann fährt die Kamera nach oben und zeigt das bebrillte Backpfeifengesicht von Adam Driver. Der ein toller Schauspieler ist, aber weiß Gott nicht Marcello Mastroianni. Nächste Szene.

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