"House of Gucci" im Kino:Verkorkste Show

Lesezeit: 5 min

Enges Kleid, tiefer Ausschnitt, hohe Hacken: Lady Gaga als Patrizia Reggiani. (Foto: Fabio Lovino/AP)

Ridley Scotts Film über die Gucci-Familie schien eigentlich geritzt: Hammer-Stoff, Meisterregisseur, US-Superstars, göttlicher Luxus in Italien. Da kann doch gar nichts mehr schiefgehen, oder? Tja.

Von Tanja Rest

Die erste Einstellung ist gleich mal die Verheißung, das volle Programm: ein Hemdsärmel, der in der exakt vorgeschriebenen Mailänder Länge aus einem Sakkoarm ragt. Goldene Patek Philippe, Siegelring, manikürte Männernägel. Natürlich Manschettenknöpfe! Nach unten hin blitzt das Doppel-G der Gürtelschnalle, ganz unten prangt die Pferdetrense auf karamellbraunen Loafers. Mehr Gucci geht nicht. Die Siegelring-Hand liebkost einen Espresso, der auf einem winzig kleinen Bistrotisch auf einem silbernen Tablett steht. Man lehnt sich im Kinosessel zurück und denkt: Aahhh... Italien! Dann fährt die Kamera nach oben und zeigt das bebrillte Backpfeifengesicht von Adam Driver. Der ein toller Schauspieler ist, aber weiß Gott nicht Marcello Mastroianni. Nächste Szene.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusWeihnachten
:Geschenke für den Kopf

Höchste Zeit für Bücher, Filme, Musik: 82 überraschende, kluge und liebevolle Ideen, die man Weihnachten unter den Baum legen kann.

Collagen: Stefan Dimitrov

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: