Oper:Sturm aufs Kapitol

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Die Einsamkeit der Macht: Daniel Behle als Tito. (Foto: SF/Marco Borrelli)

Musikalisch umwerfend, politisch aufregend: Mozarts "La Clemenza di Tito" bei den Salzburger Pfingstfestspielen.

Von Egbert Tholl

Mozarts "La Clemenza di Tito" gilt oft als eigenartiger Rückfall des Komponisten in längst überwunden geglaubte Gefilde der Operntradition. Tatsächlich arbeitete Mozart bereits an der "Zauberflöte", als aus Prag die Anfrage zu dieser Huldigungsoper kam. Anlass: die Krönung des österreichischen Kaisers Leopold II. zum König von Böhmen. Der Kaiser war 1791 begeistert von der Aufführung, von seiner Gattin ist (nur teilweise gesichert) überliefert, das Stück sei eine "deutsche Schweinerei" und "wir waren alle nah daran, einzuschlafen". Maria Louisas Verdikt hielt sich länger als der zwischenzeitliche Erfolg des Stücks. Hätte sie aber die Aufführung bei den Salzburger Pfingstfestspielen gesehen, sie wäre aus dem kaiserlichen Häuschen gewesen. Was hier im Haus für Mozart passiert, ist von fast schon aberwitziger musikalischer Brillanz.

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