Süddeutsche Zeitung

Kurzmeldungen:Preise und Protest

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Ulrich Woelk wird mit dem Alfred-Döblin-Preis ausgezeichnet, die Schriftstellerin Angelika Klüssendorf erhält den Marie- Luise-Kaschnitz-Literaturpreis und weitere Nachrichten aus dem Kulturbetrieb.

Johannes Nussbaum ist auf dem Berliner Theatertreffen mit dem Alfred-Kerr-Darstellerpreis ausgezeichnet worden. Schauspieler Franz Rogowski ("Transit", "In den Gängen") entschied in diesem Jahr über den Preisträger. Er verlieh am Sonntag die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung an den 1995 in Österreich geborenen Schauspieler Nussbaum. Mit dem Preis wird jährlich eine junge Schauspielerin oder ein junger Schauspieler geehrt, der mit einer "herausragenden Leistung" in einem der eingeladenen Stücke aufgefallen ist. Zum Berliner Theatertreffen werden jedes Jahr die zehn "bemerkenswertesten Inszenierungen" aus dem deutschsprachigen Raum eingeladen. dpa

DerSchriftsteller Ulrich Woelk erhält den diesjährigen Alfred-Döblin-Preis. Das teilte die Akademie der Künste in Berlin am Samstagabend mit. Der 58-Jährige wird für sein Manuskript mit dem Titel "Für ein Leben" geehrt, die Auszeichnung ist mit 15 000 Euro dotiert. Das Romanprojekt erzähle "am Beispiel zweier Frauen aus unterschiedlichen sozialen Milieus rund ein halbes Jahrhundert Berliner und europäischer Geschichte", teilte die Jury mit. "Detailgenau, lebensnah, tragisch und komisch geht Ulrich Woelk den großen Fragen des Lebens nach: Liebe und Tod." Der 1960 geborene Ulrich Woelk promovierte zunächst 1991 in Physik. Bis 1995 arbeitete er als Astrophysiker an der Technischen Universität Berlin. EPD/dpa

Die Schriftstellerin Angelika Klüssendorf hat am Sonntag den mit 7.500 Euro dotierten Marie Luise Kaschnitz-Literaturpreis der Evangelischen Akademie Tutzing erhalten. Sowohl Klüssendorfs Erzählungen als auch ihre Romane bestächen durch eine klare, direkte Sprache, die den Leser sofort in ihren Bann zieht, begründete die Jury ihre Entscheidung. EPD

An der Volksbühne in Berlin sind am Sonntag Kulturschaffende für eine offene Gesellschaft auf die Straße gegangen. Unter dem Motto "Unite & Shine - Für ein Europa der Vielen!" wollten Künstler und Kultureinrichtungen zum Platz des 18. März ziehen. Die Veranstalter erwarteten 3000 Teilnehmer. Zur Demonstration waren Redebeiträge des Schriftstellers Ingo Schulze, des Warschauer Theaterintendanten Paweł Łysak sowie des Künstlers Wolfgang Tillmans angekündigt, der für seine Fotografien den britischen Turner-Preis gewonnen hat. Der Schriftsteller Ingo Schulze forderte, sich für grundlegende Veränderungen stark zu machen. "Es reicht nicht, sich als weltoffen und bunt zu gerieren und die EU-Fahne zu schwenken", sagte er laut der Mitteilung. "Eine Glorifizierung der EU in ihrer jetzigen Struktur und Funktionsweise ist genauso borniert und falsch wie ein Zurück zum Nationalstaat." Zeitgleich war in Berlin eine Demonstration gegen Nationalismus geplant. Diese sollte vom Alexanderplatz über den Boulevard "Unter den Linden" bis zur Siegessäule verlaufen. Das Bündnis "Die Vielen" hatte in mehreren Städten zu Demonstrationen aufgerufen - unter anderem auch in München, Hamburg und Wien. dpa

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SZ vom 20.05.2019
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