Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche:DDR-Sushi und Mädchen, die schreien wie am Spieß

In dieser Kinowoche auf dem Kino-Menü: japanische Spezialitäten in Ostdeutschland, ausgezeichneter schottischer Whiskey von Ken Loach, aber auch Futter für eine Kannibalenfamilie.

den SZ-Kritikern

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(Foto: dpa)

Die Filmstarts vom 18.Oktober auf einen Blick - bewertet von den SZ-Kritikern. Rezensionen ausgewählter Filme. "Agent Ranjid rettet die Welt" Nehmen Sie einfach ein paar Pupswitze, sehr gut abgehangenen Rahahahassismus, magere Kalauer und 1,5 Millionen Euro Steuergelder - fertig ist die deutsche Komödie. Immer wenn man lachen soll, ziehen die Darsteller (Kaya Yanar, Tom Gerhardt) eine Grimasse. So kann man in innerer Emigration Auswanderungspläne schmieden und verpasst trotzdem keinen Einsatz. Jan Füchtjohann Im Bild: "Süperagent" Hakan (Kaya Yanar) und Gegenspielerin Viagra van den Hupen (Birte Glang)

Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche

"Angels Share"

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(Foto: dpa)

Vier arbeitslose Kids ergaunern sich eine Zukunftsperspektive - Ken Loachs Film hat alle Zutaten eines Heist Movies, und noch einiges mehr: Herz, Witz und ein soziales Gewissen. Susan Vahabzadeh Die ausführliche SZ-Kinokritik lesen Sie hier Im Bild: Robbie (Paul Brannigan, links) mit seinem Mentor Harry (John Henshaw)

Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche

"Asterix und Obelix - im Auftrag Ihrer Majestät"

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(Foto: dapd)

Kenner wissen es längst: die Essenz des Zaubertranks, in dem Obelix als Kind badete, ist die Freundschaft. Laurent Tirards Gallier-Abenteuer, in 3D-Realfilm übersetzt, bietet nicht nur obligatorisches Römerverprügeln. Asterix & Obelix (genial wie immer: Gérard Depardieu) verpassen den Normannen eine Angst-Therapie und den Briten ihr Nationalgetränk - beinahe so magisch wie der Miraculix-Zaubertrank. Rainer Gansera Im Bild: Catherine Deneuve als Königin von England (rechts)

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"Cannibal Diner"

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(Foto: Mondaymovies International)

Treffen sich Klaus Lemke, Tobe Hooper und Ed Wood im deutschen Wald. Sagt der eine: "Ich brauche hier sechs Mädchen mit fast nichts an!" Sagt der nächste: "Ich will eine Kannibalenfamilie." Und der dritte: "Die Girls müssen schreien wie am Spieß." Genau so sieht Frank Montags Dilettantismus-Horrorschocker aus. Doris Kuhn

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"Das Kind"

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(Foto: Kinostar Verleih)

Ein todgeweihter zehnjähriger Junge hat Visionen vom Vorleben als Serienkiller: Klingt krude und ist vom deutsch ungarischen Regisseur Zsolt Bács auf Schlingerkurs zwischen übersinnlichem Wahn und schmutzig hartem Realismus inszeniert, mit schrillem Ensemble aus deutsch-amerikanischen Problemfällen: Eric Roberts, Ben Becker, Didi Hallervorden. Anke Sterneborg Im Bild von links nach rechts: Eric Roberts als Robert Stern, Christian Trauemer als Simon Sachs, Sunny Mabrey als Carina Freitag und Ben Becker als Andy Borchert

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"Die Wahrheit über Männer"

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(Foto: dpa)

Die Wahrheit übers Drehbuchschreiben wäre der bessere Titel. Nicolaj Arcels Held, Filmautor in Kopenhagen, ringt mit der Dramaturgie des eigenen Liebeslebens, einem Plot aus Trennung, falschen Hoffnungen, Vaterschaft und unglaubwürdigen Wendepunkten. Wir lernen: Dänen lügen nicht, haben aber auch keine spannenden Antworten. Tobias Kniebe Im Bild: Tuva Novotny als Marie und Thure Lindhardt als Mads

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"Gnade"

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(Foto: dapd)

Matthias Glasner schickt Jürgen Vogel und Birgit Minichmayr mit ihrer kaputten Beziehung ins eisige Norwegen. In sublimen Naturaufnahmen kühlt sich ihre Ehe erst weiter ab, bis sie schließlich, nach einem tragischen Unfall, steif und verfroren auf die obligatorische Erlösung Kurs nehmen darf. Die ist natürlich keine spirituelle Angelegenheit, kommt sie doch nur aus der Selbstgerechtigkeit, mit der die Figuren den Tod eines Mädchens konsumieren - ohne dass Glasner daran viel auszusetzen hätte. Philipp Stadelmaier Das Süddeutsche.de-Interview mit Regisseur Glasner lesen Sie hier Im Bild: Birgit Minichmayr als Maria und Jürgen Vogel als Niels

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"Leave it on the floor"

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(Foto: Salzgeber & Co. Medien GmbH)

Regisseur Sheldon Larry inszeniert ein Liebes- und Leidensmusical unter den schwulen schwarzen Jungs der Ballroom-Szene von Los Angeles. Sie singen viel und treffen sich regelmäßig auf dem Laufsteg eines Clubs zu Dance-Battles, und bei diesem Männertanz ist mehr Sex im Spiel als bei "Magic Mike", größere Romantik und wildere Kostümierung. Doris Kuhn

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"Miss Bala"

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(Foto: 2012 Twentieth Century Fox)

Von allen Alice-Figuren ist sie die traurigste, die junge Laura (Stephanie Sigman), im Film von Gerardo Naranjo. Ihr Wonderland ist eine mexikanische Grenzstadt, sie will Glamour erringen, eine Miss-Wahl, gerät in den Drogenkrieg, Augenzeugin, Helferin, Komplizin. Nur die Kamera glaubt an ihre Unschuld, schützt sie im Kokon sanfter Kamerabewegungen vor allen Blicken. Fritz Göttler Im Bild: Stephanie Sigman als Laura Guerrero

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"Premium Rush"

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(Foto: dpa)

Viele Vehikel wurden schon für Verfolgungsjagden genutzt, bei David Koepp kommt nun das Fahrrad dazu. Eine gute Wahl, zumal Joseph Gordon-Levitt im Sattel sitzt. Er spielt den Fahrradkurier Wilee, dem ein Cop mit Spielschulden (Michael Shannon) zusetzt. Viele der halsbrecherischen Stunts sind echt - was eine Frage des Stils ist, so wie die von Wilees Fahrrad: ein Fixie. Martina Knoben Im Bild: Joseph Gordon-Levitt als Wilee

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"Sushi in Suhl"

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(Foto: dpa)

Die wahre Geschichte vom aus persönlicher Besessenheit geschaffenen japanischen DDR-Restaurant ist zunächst einmal grandios - aus der Verfilmung wurde dann aber doch nur eine harmlose ostalgische Komödie. Susan Vahabzadeh Im Bild: Ina Paule Klink als Geisha Giesela und Uwe Steimle als "Anschütz-San"

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"Zeit zu leben"

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(Foto: dpa)

Ein leidenschaftliches Melo alter Schule, die erste Kinoregie von Transformers-Autor Alex Kurtzman. Brüderchen und Schwesterchen, Chris Pine und Elizabeth Banks, dazu Michelle Pfeiffer als Stiefmutter. Losers heute - eine alleinerziehende Mutter, ein globalschachernder Dealer. Und: die Explosivkraft jugendlicher Phantasie. Fritz Göttler Im Bild: Chris Pine als Sam und Elizabeth Banks als seine Schwester Frankie (links)

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"Paranormal Activity 4"

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(Foto: AP)

Dieser Film startet ohne Pressevorführung. Im Bild: Kathryn Newton (im Vordergrund)

© SZ vom 18.10.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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