Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche:Schluss, aus, vorbei

Was ist Liebe? Matthias Schweighöfer weiß vor allem, wie man sie beendet. Diese Kinowoche bietet zudem noch ganz großes Kino von Jacques Audiard und Porträts starker Persönlichkeiten.

Rezensionen ausgewählter Filme. Von den SZ-Kritikern.

1 / 5

Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche:"Der Geschmack von Rost und Knochen"

Kinostarts - ´Der Geschmack von Rost und Knochen'

Quelle: dpa

Die Filmstarts vom 10. Januar auf einen Blick - bewertet von den SZ-Kritikern. Rezensionen ausgewählter Filme.

Eine Liebesgeschichte, die ganz körperlich ist: Matthias Schoenarts und Marion Cotillard spielen in dem Film von Jacques Audiard einen Thai-Boxer und eine Beinamputierte, die erst durch ihre Liebe zueinander menschlicher, das heißt hier: vollständiger werden. Klingt konstruiert, nach Behindertenkitsch, ist aber großes Kino.

Martina Knoben

Die Video-Rezension "Zoom - die Kinopremiere" zum Film sehen Sie hier

Im Bild: Marion Cotillard als Stéphanie

2 / 5

Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche:"Hannah Arendt"

Kinostarts - 'Hannah Arendt'

Quelle: dpa

Von all den Starke-Frauen-Portraits Margarethe von Trottas das Packendste. Mit ihrer Lieblingsaktrice Barbara Sukowa in der Titelrolle. Konzentriert auf die vier Jahre um Hannah Arendts Bericht vom Eichmann-Prozeß und den Skandal, den er provozierte. Mögliche Einwände gegen Trottas Didaktik-Stil verlieren sich angesichts eines klug komponierten Dramas der politischen Argumente und philosophischen Ideen.

Rainer Gansera

Die ausführliche SZ-Kinorezension lesen Sie hier

Im Bild: Barbara Sukowa als Hannah Arendt

3 / 5

Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche:"Schlussmacher"

Kinostarts - 'Schlussmacher'

Quelle: dpa

Was Liebe ist, lernt Matthias Schweighöfer auch in seiner zweiten Regiearbeit. Als "Schlussmacher" ist er ein Profi darin, anderer Leute Beziehungen zu beenden, mit bisweilen durchaus phantasievollen Tricks und Inszenierungen. Die fehlen ihm freilich bei der Inszenierung des Films, der nie recht in Fahrt kommt. Und in der Beziehung Schweighöfer/Milan Peschel funkt's auch nicht richtig.

Fritz Göttler

Im Bild: Matthias Schweighöfer als Paul Voigt

4 / 5

Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche:"Ritter Rost"

Kinostarts - 'Ritter Rost'

Quelle: dpa

Ein kühnes Ritter-Abenteuer. Kühn, weil die bunten Bücher-plus-CD-Abenteuer von Jörg Hilbert und Felix Janosa seit den Neunzigern eine verschworene (Mitsing-)Fangemeinde haben. Thomas Bodenstein wagt dennoch die Kinoversion, in 3D. Es fängt putzig an, eine gemächliche, pittoreske Exkursion in Schrottland und eine Palastintrige, die den armen Ritter ganz schön angerostet aussehen lässt, und steigert sich dann zum schönen Buddy-Movie. Geerdet wird das Ding durch den Drachen Brenner und Brutus Feuerzange, eine Doppelspitze mit Tom Gerhardt und Detlev Redinger.

Fritz Göttler

Im Bild: Ritter Rost auf seinem Weggefährten Feuerstuhl

5 / 5

Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche:"Bela Kiss: Prologue"

-

Quelle: "drei-freunde" Filmproduktions-

Experimentierfeld Horror. Aus Pseudodoku, Slasher-Film und Vampirmythen macht sich Lucien Förster mit drei Studentenkollegen der European School of Film and Design in Esslingen einen phantasievoll kruden Reim auf die mysteriöse Geschichte des realen ungarischen Serienkillers Bela Kiss. Fünf jugendliche Bankräuber schlupfen im abgelegenen Waldhotel unter, wo, rumpelnd und raunend, die Hektik der Flucht in eine ganz andere, blutige Bedrohung übergeht.

Anke Sterneborg

© SZ vom 10.01.2012
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: