Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche:Perverse Perfektion

Eine Affäre, verfilmt wie ein Champagner-Werbespot in Spielfilmlänge, ein Affen-Spektakel mit großer Tieranimation und eine vergnügliche Kirchen-Satire: Für welche Filme sich der Kinobesuch lohnt - und für welche nicht. Die Filmstarts vom 7. August auf einen Blick.

Von den SZ-Kinokritikern

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Kinostart - 'Ein Augenblick Liebe'

Quelle: dpa

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Lisa Azuelos filmt einen Champagner-Werbespot in Spielfilmlänge, an Matt Reeves' Affen-Spektakel begeistert am ehesten die Tieranimation. Und die Waffe des Kroaten Vinko Bresan bleibt der Humor. Für welche Filme sich der Kinobesuch lohnt - und für welche nicht. Die Filmstarts vom 7. August auf einen Blick - bewertet von den SZ-Kritikern.

Ein Augenblick Liebe

Erfolgreiche Schriftstellerin (süß: Sophie Marceau) und Star-Rechtsanwalt (François Cluzet) könnten ein Traumpaar sein - nur leider ist er glücklich verheiratet. So bleibt die Leidenschaft ein Traum. Lisa Azuelos filmt die Beinahe-Lovestory wie einen auf Spielfilmlänge gedehnten Champagner-Werbespot: klirrende Gläser, aufschäumende Gefühle, Melancholie in Zeitlupe und Gegenlicht. Hübsch und belanglos.

Neu im Kino: "Ein Augenblick Liebe" vorgestellt im Video.

Rainer Gansera

Im Bild: François Cluzet als Pierre und Sophie Marceau als Elsa.

Kino, Freiland.

Quelle: Farbfilm Verleih

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Freiland

Eine Gruppe unbeugsamer Protestler gegen Krise, System, Kapitalismus etc. um Niels (Aljoscha Stadelmann) gründet einen neuen "Staat" im Osten namens "Freiland". Die lächerliche Mischung aus Post-DDR und Kommune wird nicht nur ziemlich schnell ungemütlich und autoritär, sondern auch so schlecht gefilmt, dass Moritz Laube hier, ziemlich zynisch, jede Kritik am System exorziert, gegen das er sich zu wenden vorgibt.

Philipp Stadelmaier

Im Bild: Matthias Bundschuh als Christian Darré (links) und Aljoscha Stadelmann als Niels Deboos (rechts).

Kinostart - 'Gott verhüte!'

Quelle: dpa

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Gott verhüte!

Geburtenrückgang? Sittenverfall? Da müsste man doch ein bisschen nachhelfen können, denkt sich der Priester einer kleinen kroatischen Insel, die hier zum satirischen Mikrokosmos wird. Mit Hilfe einer Nadel und der Unterstützung des Kioskbesitzers und des Apothekers sabotiert er die Schwangerschaftsverhütung, was turbulente Verwicklungen nach sich zieht. Auch in seinem dritten Spielfilm ist der Humor die Waffe, mit der Vinko Bresan zu Felde zieht, nach den Absurditäten des Krieges nimmt der kroatische Regisseur nun sehr böse und sehr vergnüglich die Kirche aufs Korn.

Neu im Kino: "Gott verhüte" vorgestellt im Video.

Anke Sterneborg

Im Bild: Kresimir Mikic als Don Fabijan (rechts) und Niksa Butijer als Petar.

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Quelle: SZ

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Kofelgschroa

Endlich einmal keine der handelsüblichen Band-Präsentationen, sondern sensible Portraitkunst. Vier Musikanten aus Oberammergau mit ihrem einzigartigen Mix aus Stubenmusik, Trance-Sound und Dada-Poesie. Szenen aus sechs Jahren: Selbstzweifel, Krisen und immer wieder die rettende, ja erlösende Spiellust. Barbara Weber portraitiert die Vier mit Witz und Wahrhaftigkeit. Ein Loblied auf Oberammergauer Eigensinn.

Rainer Gansera

Eine ausführliche Filmrezension lesen Sie hier.

Im Bild: Martin von Mücke (links) und Maxi Pongratz.

'Planet der Affen: Revolution' kommt am 7. August in die Kinos

Quelle: epd

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Planet der Affen: Revolution

Weil der Mensch ein Depp ist, bekommt er die Sache mit der friedlichen Koexistenz auf der postapokalyptischen Erde nicht hin und die Affen erklären ihm den Krieg. Das daraus resultierende Action-Spektakel von Matt Reeves ist nicht mehr ganz so stark wie der erste Teil der Affenplaneten-Neuauflage, der eine wirklich positive Überraschung war. Aber die Tieranimation hat mittlerweile eine fast schon perverse Perfektion erreicht.

Neu im Kino: "Planet der Affen: Revolution" vorgestellt im Video.

David Steinitz

Kinostart - 'Step Up: All In'

Quelle: dpa

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Step Up: All In

Der Tanzfilm, Teil 5 an der Westküste. Eine neue Dance-Crew braucht neuen Ruhm, das setzt alte Mechanismen in Gang, die man kennt und schätzt: Ein Wettbewerb wird angetreten, die Konkurrenz übersetzt sich direkt in Bewegung, jede Intrige beflügelt die Choreographie. Trotzdem verheddert sich Regisseurin Trish Sie nicht im Ehrgeiz ihrer Tänzer sondern führt sie zum olympischen Gedanken.

Doris Kuhn

Im Bild: Briana Evigan als Andie West, Adam G. Sevani als Moose und Ryan Guzman als Sean (von links nach rechts).

© SZ.de/rus
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