Home Kultur Film Kino Neu im Kino: "Feuchtgebiete", "Upside Down" und mehr In "Upside Down" mit Kirsten Dunst steht die Welt Kopf, in der Romanverfilmung "Feuchtgebiete" werden die Grenzen des Ekels ausgelotet und in "Kid-Thing" löst ein Mädchen Spielplatzfehden aus. Für welche Filme sich der Kinobesuch lohnt - und für welche nicht.
Von den SZ-Kino-Kritikern
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Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche : Dr. Ketel - Der Schatten von Neukölln" Quelle: dffb
Die Filmstarts vom 22. August auf einen Blick - bewertet von den SZ-Kritikern. Rezensionen ausgewählter Filme.
"Dr. Ketel - Der Schatten von Neukölln"
Im Berliner Problembezirk Neukölln behandelt Dr. Ketel (Ketel Weber) Menschen, für die Medikamente und medizinische Versorgung unerschwinglich sind - es sind Luxusgüter geworden. Linus de Paolis Abschlussarbeit an der DFFB ist ein Science-Fiction-Film und ein film noir: In kantigen, stilisierten Schwarz-Weiß-Bildern erzählt er von einer Zukunft der institutionalisierten Herzlosigkeit, die beinahe wie unsere Gegenwart aussieht.
Martina Knoben
Im Bild: Amanda Plummer als Louise
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Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche : "Feuchtgebiete" Quelle: Majestic Filmverleih
Der Erfolgsroman von Charlotte Roche, verfilmt von David Wnendt, dem Regisseur der "Kriegerin". Auch im Film sind einige Schmerzgrenzen zu überschreiten, aber dann scheint er doch, wie auch seine Heldin Carla Juri, hygienischer als gedacht.
Tobias Kniebe
Neu im Kino: "Feuchtgebiete", "Pain & Gain" und "Apple Stories", kurz vorgestellt per Video.
Im Bild: Carla Juri als Helen Memel
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Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche : "Kid-Thing" Quelle: W-Film
Annie ist klein, blond, sommersprossig und lebt in Texas, wo die Vögel zwitschern. Nur leider besteht ihr "Kid-Thing" im Anzetteln von Spielplatzfehden, Tierquälereien und kleinen Diebstählen - bis sie in einem tiefen Loch im Wald eine Frau um Hilfe rufen hört. Stellen Sie sich einfach vor, Harmony Korine hätte "Pippi Langstrumpf" als Alptraum verfilmt. Immer eine große Freude für alle Freunde von LESEMAUS, Band 147: "Conni wird Psychopathin."
Jan Füchtjohann
Im Bild: Sydney Aguirre als Annie
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Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche : "Mr. Morgan's Last Love" Quelle: Senator Filmverleih
Ein später Flirt für Sir Michael Caine - als einsamer amerikanischer Witwer in Paris vernarrt er sich in eine Busbekanntschaft, die seine Enkelin sein könnte. Sandra Nettelbeck geht ganz vorsichtig und gefühlvoll an die Sache heran, und dann sieht man dem älteren Herrn und der jungen Dame sehr gern zu, wie sie eine unwahrscheinliche Freundschaft eingehen.
Susan Vahabzadeh
Im Bild: Michael Caine als Matthew Morgan und Clemence Poesy als Pauline
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Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche : "Pain & Gain" Quelle: Paramount Pictures
Drei Bodybuilder wollen nicht nur sich, sondern auch ihre Konten aufpumpen und entführen einen reichen Geschäftsmann. Ein böser Trip, bei dem alles schief geht, was schief gehen kann. Blockbuster-Veteran Michael Bay hat sich von einer wahren Geschichte inspirieren lassen, parodiert sein eigenes, testosterongeladenes Kino und kratzt zwischen Männerschweiß und Silikonbrüsten am amerikanischen Traum.
David Steinitz
Neu im Kino: "Feuchtgebiete", "Pain & Gain" und "Apple Stories", kurz vorgestellt per Video.
Im Bild: Mark Wahlberg als Daniel Lugo
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Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche : "Sadhu - Auf der Suche nach der Wahrheit" Quelle: Arsenal Filmverleih
Surj Baba lebt im Himalaya, über 3000 Meter hoch. Ein Sadhu, ein Wahrheit(=sadh)sucher. Er unterbricht seine Isolation, um am alle zwölf Jahre stattfindenden Kumbh Mela mitzumachen. Ein durchaus lebenslustiges Roadmovie von Gaël Métroz, der Meister kennt Rock und Hesse, sein Refugium ist ein richtig surreales Felsgefüge.
Fritz Göttler
Im Bild: Suraj Baba blickt in Gangtori auf den Himalaya
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Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche : "Upside Down" Quelle: Concorde Filmverleih
Das shakespear'sche Liebespaar dieses Sci-Fi-Märchens (Kirsten Dunst, Jim Sturgess) hat fiese Probleme mit der Physik: Die Schwerkraft trennt ihren Zwillingsplaneten in Oben und Unten - küssen quasi unmöglich. Juan Solanas inszeniert seine düstere Doppelwelt als ehrfürchtige Reminiszenz an "Metropolis" und M.C. Escher und bewahrt träumerische Distanz zu den anderen Dystopien dieses Kinosommers.
David Steinitz
Im Bild: Kirsten Dunst als Eden und Jim Sturgess als Adam
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Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche : "Welcome To Pine Hill" Quelle: Temperclayfilm
Ein crowd-funded Film, der all das vermeidet, was Indie-Ware unerträglich macht: keine exaltierten Charaktere, keine absurden Dialoge, kein Hipster-Milieu. Dafür ein wuchtiger Ex-Drogendealer aus Brooklyn, der sein Leben in Ordnung bringen will. Er zahlt seine Schulden, trinkt mit den Homeboys ein Abschiedsbier, kehrt der Stadt den Rücken und wird dabei so beiläufig von der Kamera begleitet, als wär's die reine Wirklichkeit.
Doris Kuhn
Im Bild: Der ehemalige Dealer Shanon Harper
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Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche : "Apple Stories" Quelle: Real Fiction
Eine Reise entlang der Herstellungskette eines iPhone, zu den Zinnminen in Ruanda, den Fertigungshallen in China, zu Handydoktoren und -nutzern überall auf der Welt. Rasmus Gerlachs Dokumentarfilm ist ein spannendes Lehrstück in Sachen Globalisierung: wie alles miteinander zusammenhängt, die Flip-Flops und fehlenden Helme in den ruandischen Schächten mit den Warteschlangen vor der Eröffnung jedes Apple Stores.
Martina Knoben
Die ausführliche Rezension lesen Sie hier.
Neu im Kino: "Feuchtgebiete", "Pain & Gain" und "Apple Stories", kurz vorgestellt per Video.
Im Bild: Arbeiter waschen Coltan-Erz
© SZ vom 22.08.2013/jspe