Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche:Indie für Unentschlossene

Die softe Indie-Musik in "Das Leben ist nichts für Feiglinge" rettet den wackeligen Balanceakt zwischen Streit und Sex. Fadenscheinigkeiten der Story von "Broken City" werden von Mystery-Woman Catherine-Zeta Jones gut aufgefangen, während im kecken Psychothriller "Bastard" Jungdarsteller zeigen, das Erzieher erzogen werden müssen.

Von den SZ-Kritikern.

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Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche:"Bastard"

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Quelle: WFilm

Die Filmstarts vom 18. April auf einen Blick - bewertet von den SZ-Kritikern. Rezensionen ausgewählter Filme.

"Bastard"

Faszinierende junge Darsteller: Markus Krojer und Antonia Lingemann sind hier böse und unschuldig zugleich. Dreizehnjährige Kids, die schrill provozieren, nach dem Motto: Erzieher, die versagen, müssen erzogen werden. Carsten Ungers Psychothriller überlässt Martina Gedeck den undankbaren Part der Kriminalpsychologin, verhakt sich im Plotgehege, besticht aber visuell und darstellerisch als keckes Genrestück.

Rainer Gansera

Die ausführliche SZ-Kinorezension lesen Sie hier.

Im Bild: Antonia Lingemann als Mathilda

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Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche:"Broken City"

Kinostarts - 'Broken City'

Quelle: dpa

Wem gehört New York? Den Spekulanten natürlich! Regisseur Allen Hughes überrascht mit einer Reminiszenz an klassische Noir-Thriller. Fadenscheinigkeiten der Story kann man im Blick auf herrliche Darsteller übersehen: Catherine Zeta-Jones als Mystery Woman, Mark Wahlberg als Privatdetektiv mit Dauer-Pokerface und Russell Crowe als machtgeiler Bürgermeister.

Rainer Gansera

Im Bild: Catherine Zeta-Jones als Cathleen und Russell Crowe als Nicholas

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Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche:"Eine Dame in Paris"

Kinostarts - 'Eine Dame in Paris'

Quelle: dpa

Vergeben, dass eine widerspenstige Alte hier mal wieder zielstrebig gezähmt wird; vergessen, dass in der Regie von Ilmar Raag der Zauber der Stadt Paris weitgehend außen vor bleibt; verziehen, dass der Krieg der Frauen vorhersehbar in eine Freundschaft mündet. Zu wunderbar ist das Wiedersehen mit der großen Jeanne Moreau, die sich den Fesseln einer Altersrolle mit subversiven Funken und einem geheimnisvollen Lächeln widersetzt.

Anke Sterneborg

Die SZ-Videorezension "Zoom - Die Kinopremiere" sehen Sie hier.

Im Bild: Laine Mägi (links) als Anne und Jeanne Moreau als Frida

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Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche:"Das hält kein Jahr"

Kinostarts - 'Das hält kein Jahr..!'

Quelle: dpa

Was, wenn nach langen Ehejahren nur noch heiße Justin Bieber-Fantasien das Liebesleben einer Frau beflügeln? Ein episodischer Ehehorror-Trip von Lang- und Kurzvermählten, mit der Erkenntnis, dass auch schon das erste Jahr ziemlich verflixt sein kann. Das Kinodebüt von "Borat"-Miterfinder Dan Mazer ist ein gnadenloser Entliebungsratgeber in der Tradition bester britischer Liebesleidens-Comedy.

David Steinitz

Im Bild: Rose Byrne als Nat und Rafe Spall als Josh

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Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche:"Das Leben ist nichts für Feiglinge"

Film "Das Leben ist nichts für Feiglinge" startet im Kino

Quelle: dpa

Tragikomödie über die Wiederannäherung von Vater und Tochter nach dem Tod der Mutter. André Erkau adaptiert den gleichnamigen Roman von Gernot Gricksch und tariert Krebs, Streit und Depression mit Haschkeksen, Sex und flotten Sprüchen aus. Dieser Balanceakt wirkt manchmal etwas wackelig, aber für die unentschlossenen Momente im Leben wurde schließlich softer Indie-Pop zur Überbrückung erfunden.

David Steinitz

Im Bild: Rosalie Thomass (links) als Paula und Christine Schorn als Gerlinde

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Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche:"Mama"

Kinostarts - 'Mama'

Quelle: dpa

Jessica Chastain, die großartige Mutter von Brad Pitts' Kindern in "Tree of Life", nimmt sich nun zweier elternloser verwilderter Mädchen an. Eine schwarze patente Punklady, ohne mütterliches Getue. Allerdings haben die  Mädels "Mama" mit ins Haus gebracht,  eine Über-Mutter, die sie einige Jahre in einer einsamen Hütte im Wald großgezogen hat.   Eins schwarzes spukhaftes Monster,  aus Schmerz und Rachelust. Ein sauberes kleines Schreckens-Genrestück, inszeniert von Andres Muschietti, produziert von Guillermo del Toro.

Fritz Göttler

Die ausführliche SZ-Kinorezension lesen Sie hier.

Im Bild: Isabelle Nelisse als Lilly, Nikolaj Coster-Waldau als Lucas, Megan Charpentier als Victoria und Jessica Chastain als Annabel

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Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche:"Die Nordsee - Unser Meer"

Kinostarts - 'Die Nordsee - Unser Meer'

Quelle: dpa

Vor sieben Jahren wurde der neue Goldstandard für Naturdokumentationen gesetzt: "Planet Earth" hieß das BBC-Meisterwerk, das Flora und Fauna in einer Pracht zeigte, wie sie vermutlich sogar Gott selbst verblüfft hätte. "Die Nordsee: Unser Meer" ist nun die verspätete deutsche Antwort. Mit einem alten Witz unter Wattwanderern: "Das Waten hat sich nicht gelohnt."

Jan Füchtjohann

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Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche:"Unterwegs mit Mum"

Kinostarts - 'Unterwegs mit Mum'

Quelle: dpa

Eine Mischung aus Roadmovie und leiser Comedy, mit Barbra Streisand als modernisierter Variante der (meist jüdischen) Über-Mutter, von Anne Fletcher liebevoll inszeniert. Auch dieser Mütter-Typus hat sich entwickelt: Ihre Übergriffe sind nur so neurotisch, dass es noch liebenswert ist, während Sohnemann Seth Rogen sie quer durch die USA zerrt, ihrer ersten großen Liebe entgegen.

Susan Vahabzadeh

Die ausführliche SZ-Kinorezension lesen Sie hier.

Im Bild: Seth Rogen als Andrew und Barbra Streisand als Joyce

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Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche:"You Drive Me Crazy"

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Quelle: Real Fiction

Autofahren lernen im fremden Land. Eine junge Deutsche in Mumbai, ein junger Amerikaner in Tokio, eine junge Koreanerin in München. Andrea Thiele und Lia Jaspers filmen Erfahrungen zwischen Groteske - die indische Autokultur - und Horror - der Wiesn-Dunst! Traurige Einsamkeit, quälende Fremdheit, ohne Führerschein gehört man einfach nicht dazu.

Fritz Göttler

© SZ vom 18.04.2013/kath
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