Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche:Familienaufstellung

Plötzliche Vatergefühle suchen Großstadtsingle Matthias Schweighöfer in "Vaterfreuden" heim, während "Meine Schwestern" auf besondere Weise von drei jungen Frauen erzählt, die sich gemeinsam eine Auszeit nehmen. Für welche Filme sich der Kinobesuch lohnt - und für welche nicht.

Von den SZ-Kinokritikern

10 Bilder

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Quelle: drop-out cinema

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Plötzliche Vatergefühle suchen Großstadtsingle Matthias Schweighöfer in "Vaterfreuden" heim, während "Meine Schwestern" auf besondere Weise von drei jungen Frauen erzählt, die sich gemeinsam eine Auszeit nehmen. Für welche Filme sich der Kinobesuch lohnt - und für welche nicht. Von den SZ-Kritikern.

Blutgletscher

In der Isolation der Tiroler Alpen stoßen Wissenschaftler auf seltsame Tiere - genmutierte Mischwesen. Die vielleicht größte Entdeckung der Wissenschaftsgeschichte? Marvin Krens Horrorgeschichte ist Cronenbergs "Fliege" als Klimawandel-Variante, zwischendurch gibt es Verschnaufpausen mit Rum, Morphium und einer Beziehungsparabel.

Antonia Mahler

Im Bild: Edita Malovcic, Gerhard Liebmann

Filmtipp "Dallas Buyers Club"

Quelle: Ascot Elite/dpa

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Dallas Buyers Club

Matthew McConaughey in Höchstform, als homophober Cowboy, der 1985 an Aids erkrankt - und dann in Mexiko Medikamente organisiert, die in den USA nicht zugelassen sind. Jean-Marc Vallées Film ist Heldenepos und Psychodrama - der Macho verwandelt sich, bis er nicht mehr nur um sein eigenes Leben kämpft.

Susan Vahabzadeh

Eine ausführliche SZ-Kinorezension lesen Sie hier.

"Vaterfreuden", "Dallas Buyers Club" und "Free Birds" kurz vorgestellt per Video.

Im Bild: Die Schauspieler Jared Leto (l) als Rayon und Matthew McConaughey als Ron Woodroof in einer Filmszene des Kinofilms "Dallas Buyers Club".

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Quelle: Senator Filmverleih

3 / 10

Free Birds

Zurück in die Zukunft: Zwei Truthähne reisen nach Neu-England zu den Pilgrims, um das erste Thanksgiving-Fest und damit das alljährliche Massensterben für die Festtafel zu verhindern. Auf dem sprunghaften Weg plündert Horton hört ein Hu- Regisseur Jimmy Hayward die Filmgeschichte im hektischen Wechsel von Science Fiction, Pionier-Abenteuer und Actionkracher. Doch viele gute Zutaten ergeben leider keine gute Mahlzeit, und die deutsche Synchronisation mit ihren dämlichen Zeitgeistsprüchen hilft auch nicht weiter.

Anke Sterneborg

"Vaterfreuden", "Dallas Buyers Club" und "Free Birds" kurz vorgestellt per Video.

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Quelle: Emmanuelle Jacobson-Roques

4 / 10

Jappeloup - Eine Legende

Die Geschichte des Springreiters Pierre Durand (Guillaume Canet) und seines legendären Hengstes Jappeloup erzählt Christian Duguay als schnulzige Erfolgssaga im Auf-und-Ab von spektakulären Stürzen und euphorischen Siegen. Die Zeitlupenkamera surrt, die Trikolore flattert stolz beim Olympiasieg in Seoul, und zur Erbauung gibt es Pferdeflüsterermoral. Pferdenarren werden daran ihre Freude haben.

Rainer Gansera

Im Bild: Daniel Auteuil, Guillaume Canet, Jacques Higelin, Lou de Laâge

Kinostarts - 'Meine Schwestern'

Quelle: dpa

5 / 10

Meine Schwestern

Ein etwas anderer Buddy-Film, mit drei Schwestern. Jördis Triebel, Nina Kunzendorf, Lisa Hagmeister. Sie nehmen eine plötzliche Auszeit, fahren zurück in ihr Elternhaus. Die eine der drei hat einen Herzfehler, sie hatte schon viele Operationen, könnte nur noch wenige Tage vor sich haben. Also geht es dann spontan nach Paris. Die Stadt der Lichter, der Schmerzen. Die Stadt, in der man sich finden und verlieren kann, Manchmal geht, wie in Lars Kraumes Film, beides ineinander über.

Fritz Göttler

Im Bild: Die Schauspielerinnen Nina Kunzendorf (Rolle Katharina, l-r), Jördis Triebel (Rolle Linda) und Lisa Hagmeister (Rolle Clara) in einer Szene des Films "Meine Schwestern".

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Quelle: Farbfilm

6 / 10

Ricky - Normal war gestern

Kindsein ist kein Zuckerschlecken. Rickys Eltern haben Probleme, mit seinem großen Bruder Micha bekommt er dauernd Krach, und dann verknallt er sich auch noch in das ältere Mädchen, das er für Micha ausspionieren sollte. Kein Wunder, dass er dringend einen imaginären Freund braucht<NO1> - also denkt er sich einen Shaolin-Mönch aus<NO>. Kai S. Piecks Film ist so melancholisch, wie das Leben auch für Kinder manchmal ist - und so schön und einfallsreich gefilmt, wie man es manchen Filmen für Erwachsene wünschen würde.

Susan Vahabzadeh

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Quelle: Studio Canal

7 / 10

Robocop

1987 stellte Verhoevens Science-Fiction Film die Frage: Können Maschinen das Gesetz besser vertreten, weil ihnen kein Gewissen die Urteilskraft trübt? Das Thema, inzwischen ungleich aktueller, wird in José Padilhas Remake neu verhandelt. Ein Cop ist schwer verunglückt, sein Gehirn wird am Leben gehalten und bekommt einen stählernen Körper. Wer den allerdings steuert, er selbst oder eine clevere Software, zeigt sich erst, während er seinen Job wieder ausübt.

Doris Kuhn

Im Bild: Joel Kinnaman

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Quelle: Majestic-Filmverleih

8 / 10

...und Äktschn

Gerhard Polt als Hobbyfilmer Pospiech, der mit einem Opus über den "privaten Hitler" endlich groß rauskommen will. Könnte eine Schlingensief-Idee sein. Hat auch hübsche Trash-Momente, wenn Polt und Regisseur Frederick Baker vorsätzlichen Dilettantismus zelebrieren. Beim Schäferhunde-Casting zum Beispiel. Allerdings zerfasert sich die Erzählung heillos, und man denkt: als Polt-Monolog wäre diese Filmer-Groteske gewiss großartig.

Rainer Gansera

Im Bild: Gerhard Polt, Gisela Schneeberger, Maximilian Brückner, Nikolaus Paryla

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Quelle: Warner Bros.

9 / 10

Vaterfreuden

Matthias Schweighöfer hat es sich in Schweiger'schen Gefilden bequem gemacht. Dabei kommt ein Gute-Laune-Filmchen über einen Großstadtsingle und seine plötzlichen Vatergefühle heraus. In sommerlich-schwärmerischer Videoclip-Optik erzählen charmante Darsteller (Isabell Polak, Friedrich Mücke) vom schönen, verrückten Sein in der zusammengesponnenen Filmromanze. Sehnsüchtige Verfolgungsjagd für die Frauen, derbe Bierwitzeleien halten die Männer bei Laune.

Annett Scheffel

"Vaterfreuden", "Dallas Buyers Club" und "Free Birds" kurz vorgestellt per Video.

Im Bild: Friedrich Mücke, Matthias Schweighöfer

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Quelle: drop-out cinema

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Zero Killed

Ursprünglich war es eine Videoinstallation: Menschen setzten ihre Mordphantasien ins Bild, mit sich selbst in der Rolle des Mörders. Der Künstler Michal Kosakowski hat nun diese kurzen Fiktionen aneinandergereiht zu einem Film, der zeigt, welche Sehnsucht nach Gewalt sich unter dem Firnis der Zivilisation verbirgt. Dazwischen führt er Gespräche, über Rache, Amoklauf und Selbsttötung.

Doris Kuhn

© SZ.de/mfh
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