Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche
"Breaking Dawn - Biss zum Ende der Nacht, Teil 2"
Die Filmstarts vom 22. November auf einen Blick - bewertet von den SZ-Kritikern. Rezensionen ausgewählter Filme. In der "Twilight"-Saga gibt es endlich Mutterglück und Sex nach Belieben, aber trotzdem ist keine Ruhe: machthungrige Kollegen wollen künftige Herrschaftsansprüche klären. Des Teenagers liebste Vampirdarsteller Kristen Stewart und Robert Pattinson zeigen im letzten Teil der Bestsellerverfilmung, wie die Liebe aus Vampiren nicht Helden sondern Spießer macht. Doris Kuhn Die ausführliche SZ-Kinorezension lesen Sie hier Im Bild: Kristen Stewart als Bella und Robert Pattinson als Edward
Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche
"Cold Blood -Kein Ausweg"
Eine Nacht und ein Tag auf der Flucht durchs verschneite Michigan, Raub, Mord, Gewalt und disfunktionale Familien, ein Wintersturm und ein Thanksgiving-Dinner, in dem alle Fäden zusammenlaufen: Irgendwo zwischen Raoul Walsh und den Coen-Brüdern ist Stefan Ruzowitzkys US-Debüt nach dem Oscar für "Die Fälscher" sehr authentisch amerikanisch geraten, mit Klassikern wie Sissy Spacek, Kris Kristofferson, Treat Williams und mit Eric Bana als gehetzter Killer, der kurz vorm Abdrücken um Verzeihung bittet. Anke Sterneborg Einen Artikel zum Besuch bei den Dreharbeiten in Kanada lesen Sier hier Die ausführliche SZ-Kinorezension lesen Sie hier Im Bild: Charlie Hunnam als Jay und Olivia Wilde als Liza
Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche
"L'exercice de L'etat (AT) Der Aufsteiger"
Der Verkehrsminister ist "flou", ohne Bild, ohne Geschichte. Dafür hat er einen animalischen Trieb und eine Prise Wahnsinn. "Wir sind ausgehungerte Tiger in der Nacht", raunt die Bestie, bevor sie, heißhungrig auf eine "echte politische Vision", zum Sprung ansetzt: Unter ihm werden die Bahnhöfe nicht privatisiert werden! Pierre Schoeller zeigt Politik als nie verheilende Wunde: als privatwirtschafts- domestizierte Raubtierarena, in der nur noch kastrierte Tiger heulen. Philipp Stadelmair Die Video-Rezension "Zoom - die Kinopremiere" zum Film sehen Sie hier Im Bild: Olivier Gourmet als Bertrand Saint-Jean und Zabou Breitman als Pauline
Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche
"Love is all you need"
Regisseurin Susanne Bier mutet Trine Dyrholm einiges zu: Krebs, einen egoistischen Idioten als Mann und einen durchgeknallten Onkologen. Kein Wunder, dass sie dem künftigen Schwiegervater ihrer Tochter - Pierce Brosnan - zur Begrüßung ins Auto brettert. Ein ziemlich guter Einstieg in eine wunderbar bittersüße Komödie. Susan Vahabzadeh Die ausführliche SZ-Kinorezension lesen Sie hier Im Bild: Trine Dyrholm als Ida und Pierce Brosnan als Philip
Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche
"Puppe, Icke & der Dicke"
Die Strecke zwischen Paris und Berlin ist der geografische Rahmen, in dem sich ein Trio skurriler Figuren weitgehend ungezwungen entfalten darf. In seinem Spielfilmdebüt schickt Felix Stienz mit dem kleinwüchsigen Bomber (Tobi B.), der blinden Europe (Stephanie Capetanides) und dem stummen Bruno (Matthias Scheuring), drei charmante Loser in ganz eigenem Rhythmus auf eine liebenswert versponnene Reise. Anke Sterneborg Im Bild: (von links nach rechts) Stephanie Capetanides als Europe, Matthias Scheuring als Bruno und Tobi B. als Bomber
Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche
"Sinister"
Der Horror der Schriftstellerei. Ethan Hawke braucht Erfolg, einen neuen True-Crime-Bestseller, in Scott Derricksons Film. Er zieht mit Familie in ein Haus, wo eine andere Familie hingerichtet wurde. Die Geister bevorzugen die alten Medien. Ein Koffer mit Schmalfilmen, ein Projektor mit Eigenleben. Läppische Homemovie-Titel - "Sleepy Time '98" - grausige Inhalte. Die Welt, schrieb Deleuze, das sind Bilder, das Kino macht sie nur sichtbar. Fritz Göttler Im Bild: Ethan Hawke als Ellison und Juliet Rylance als Tracy
Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche
"Tony Ten"
Ein Film mit Kranblut. Handarbeit im schönen alten Stil. Und ihre Entartung, die Manipulation. Tonys Vater hat ein Kran-Unternehmen, noch bevor er zehn ist, führt auch Tony die väterlichen Vehikel souverän. Zupackend, sensibel. So hat Mischa Kamp diesen (Nicht-nur-)Kinderfilm inszeniert. Der Vater geht fremd, wird Minister, hat eine andere. Tony geht das Biest an, den grimmigsten Bagger im Hof. Fritz Göttler Im Bild: Faas Wijn als Tony
Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche
"Transpapa"
Luisa Sappelt als motziger Teenager trifft auf ihren lang verlorenen Vater (Devid Striesow) und muss damit klarkommen, dass dieser jetzt als Transsexueller lebt. Viel Talent, wenig falsche Töne, es blitzt sogar Humor auf. Warum bleibt Sarah Judith Mettkes Erstling dann doch ein kleiner Film? Vielleicht weil er an der Kleinheit der Verhältnisse, die er zeigt, gar nichts auszusetzen hat. Tobias Kniebel Im Bild: Luisa Sappelt als Maren und David Striesow als Sophia
Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche
"Tres"
Flucht aus dem Familiengefängnis: Der Vater mampft einsam vor dem Fernseher riesige Burger, seine verbitterte Exfrau pflegt die Tante im Krankenhaus, die verträumte Tochter schwänzt die Schule und lässt sich vom Handwerker entjungfern. Pablo Stoll Ward demontiert in seinem berührenden Film mit chirurgischem Blick die bürgerliche Kleinfamilie, um sie mit der Zärtlichkeit des Tragikkomikers wieder zusammenzusetzen. Daniel Steinitz Die ausführliche SZ-Kinorezension lesen Sie hier Im Bild: Humberto de Vargas als Rodolfo, Anaclara Ferreyra Palfy Ana und Sara Bessio als Graciela