Kurzkritik:Besinnlich bekifft

Gentleman ist immer noch unplugged unterwegs

Von Dirk Wagner

Obwohl unzählige Musiker, hießen sie nun Louis Armstrong oder Hank Williams, ihre Instrumente auch "unplugged" im Stehen spielten, scheint es eine Erkenntnis der MTV-Unplugged-Reihe zu sein, dass akustisch vorgetragene Konzerte im Sitzen und mit einer entsprechenden Wohnzimmeratmosphäre zu absolvieren seien. Also zieren heimelige Schirmlampen die Bühne des Circus Krone, zwischen denen Musiker sitzen, die den Kölner Reggae-Star Gentleman und dessen musikalische Gäste "unplugged" begleiten. Samt Streicher und Bläser und Orgel und - nun ja - auch einer E-Gitarre. Solange man letztere nur im Sitzen spielt, passt das schon. Und wenn der Gitarrist doch mal, der Choreografie folgend, aufsteht, soll das auch keine Grundsatzdiskussion lostreten. Zumal Gentleman das schon seit 2014 so handhabt und trotz eines heuer erschienenen neuen Albums mit Ky-Mani Marley immer noch das zwei Jahre alte MTV-Unplugged-Album abfeiert.

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