Kunstmarkt in Asien:Galerie mit Gym

Lesezeit: 4 min

Die Galerie "K 3" in Seoul ist ein Musterbeispiel für für zeitgemäßen Kunsthandel. (Foto: Corbis Documentary/Getty Images)

Hyun-Sook Lee war eine der ersten Vermittlerinnen von zeitgenössischer Kunst in Asien. Jetzt wird sie zum Vorbild für einen ganzheitlicheren Ansatz.

Interview von Catrin Lorch

Im Erdgeschoss der Art Basel, wo die jüngere Kunstgeschichte für richtig große Summen verhandelt wird, hat die Kukje Gallery ihren Stammplatz. Sie ist eine der wenigen Teilnehmer aus Asien. Und es ist gut, dass die Koje als weiter Durchgang angelegt ist, dort drängen sich nicht nur Europäer und Amerikaner, auch die vielen chinesischen, koreanischen und japanischen Sammler, die zur Schweizer Messe anreisen, nehmen die Kukje Gallery, deren koreanischer Name "Internationale Galerie" bedeutet, als Anlaufstelle für ihre Kunstmarkt-Tour. An der Wand hängen Werke von Jenny Holzer und Louise Bourgois neben denen südkoreanischer Stars wie Kimsooja oder Haegue Yang. Die Künstlerliste der 1982 eröffneten Galerie ist knapp 50 Namen lang. Im Gewimmel tritt Hyun-Sook Lee wie ihre beste Mitarbeiterin auf, keine Spur von Arroganz, obwohl die Galeristin in den Rankings der Szene auf den vorderen Plätzen rangiert, sei es auf der Power-100-Liste, der Aufstellung der "100 mächtigsten Frauen der Kunstwelt", oder der Artnets-Liste der "Am meisten bewunderten Kunsthändler". Lee, die ihre Galerie lange streng an amerikanischen Vorbildern ausrichtete, wird nun selbst zum Maßstab für einen zeitgemäßen Handel mit Kunstgeschichte und Lifestyle. Sie hat in den letzten Jahren in Seoul das etablierte Modell des White Cube mit angeschlossenem Verkaufsbüro erweitert: Ihr drittes Haus K3 vereint als brutalistischer Betonkubus auf 1500 Quadratmetern einige Ausstellungssäle mit einer eigenen Akademie, einem Restaurant und - demnächst - einem Gym.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: