Süddeutsche Zeitung

Kunstmarkt:Höhepunkte zum Schluss

Die Toplose bei Christie's und Sotheby's stammen jeweils aus einer prominenten Privatsammlung. Dementsprechend hochpreisig sind die angebotenen Arbeiten.

Von Dorothea Baumer

Gewohnt spektakulär steuern die New Yorker Abendauktionen zeitgenössischer Kunst auf den Saisonhöhepunkt zu. Mit Werken aus dem Nachlass des bekannten amerikanischen Finanziers und Sammlers Damon Mezzacappa geht Christie's am 10. November an den Start. Hauptlos der Kollektion ist das über zwei Meter große Portrait "The Brigadier" von Lucian Freud aus dem Jahr 2003/04, das Andrew Parker Bowles, den ersten Ehemann von Camilla, Duchess of Cornwall, zeigt. Mit einer Taxe von 25 bis 35 Millionen Dollar, was bislang eher Freuds schonungslosen weiblichen Akten vorbehalten war, gelangt das Bild zum Aufruf. Auch ein frühes Enkaustik-Gemälde von Jasper Johns, "Gray Painting with Spoon" (1962), stammt aus der Sammlung. Andere wichtige Lose kommen von Cy Twombly, Andy Warhol und Francis Bacon.

Aus einer prominenten Sammlung stammt auch das Toplos der Konkurrenz am folgenden Abend: Cy Twomblys unbetiteltes Großformat weißer Schriftschleifen auf dunkelgrauem Grund aus der zwischen 1966 und 1971 in Rom entstandenen Serie. Für das von der Sammlerin und Philanthropin Audrey Irmas aus Los Angeles eingelieferte Werk von 1968 erwartet Sotheby's mindestens 60 Millionen Dollar. Ein weiteres Starlos ist Warhols "Mao"-Gemälde von 1972 mit knallrot geschürzten Lippen, das an die 40 Millionen Dollar kosten soll. Auch Jackson Pollocks Drip Painting "Number 17" ist nach zwölf Jahren für geschätzte zwanzig Millionen wieder zu haben.

Den Multis kühn voran geht Phillips mit seiner Offerte am 8. November. Titellos der Auktion ist eine abstrakte Komposition Willem de Koonigs aus den Siebzigern, "Untitles XVIII.", angesetzt mit zehn bis 15 Millionen Dollar. Ein Einsatz von mindestens vier Millionen wird für Giorgio de Chiricos in Paris 1928/29 entstandenes Männerbild "Gladiateurs au repos" erwartet. Taxen von über eine Million erfordern selbst Werke der jüngeren Generation wie Tauba Auerbach oder Mark Grotjahn.

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Quelle:
SZ vom 07.11.2015
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