Süddeutsche Zeitung

Kunstmarkt:180-Millionen-Picasso

Das Auktionshaus Christie's verkauft ein Gemälde von Pablo Picasso für rund 180 Millionen Dollar - und stellt damit einen Preisrekord auf.

Von Jörg Häntzschel

Für 180 Millionen Dollar kann man sich ein ganzes Museum bauen, und viele Reiche tun das auch. Doch der anonyme Sammler, der am Montag bei der New Yorker Impressionismus- und Moderne-Auktion von Christie's telefonisch mitbot, kaufte dafür ein einzelnes Gemälde: Pablo Picassos "Les femmes d'Alger". Damit ist wieder einmal ein neuer Rekord aufgestellt. Das 1955 entstandene Bild ist nun das teuerste bei einer Auktion verkaufte Kunstwerk. Auch Alberto Giacomettis Bronze "Zeigender Mann" kam auf einen neuen Höchstwert. Erst bei 141,3 Millionen Dollar war Schluss. Das sind 35 Millionen mehr, als für die bisher teuerste auktionierte Skulptur, ebenfalls ein Giacometti, gezahlt wurden. Nicht weniger als 705,9 Millionen Dollar setzte Christie's an diesem Abend insgesamt um.

Picassos Gemälde ist die "Version O", das 15. Bild einer in zwei Monaten entstandenen Serie. Er verstand sie als Hommage an seinen Ende 1954 gestorbenen Freund Henri Matisse - und an dessen Inspiration Eugène Delacroix, dessen "Femmes d'Alger dans leur appartement" er hier sehr unorthodox zitiert.

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Quelle:
SZ vom 13.05.2015
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