Kunstfest Weimar:Ein Lauschen auf Stimmen und Schicksale

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„Dass ich dir meine Geschichte erzählt habe, das tut gut“: Roberto Ciulli und Eva Mattes in „S wie Schädel“ nach Texten von Navid Kermani beim Kunstfest Weimar. (Foto: Thomas Müller)

Das Kunstfest Weimar eröffnet mit dem „Gedächtnis Buchenwald“-Konzert, der Memorial-Ausstellung „Das andere Russland“ und mit Roberto Ciullis „S wie Schädel“.

Von Christine Dössel

Dem Grauen mit der Kunst beikommen – geht das? Nach Auschwitz lasse sich kein Gedicht mehr schreiben, hatte Theodor W. Adorno einst konstatiert, dieses Verdikt dann aber unter dem Eindruck von Paul Celans „Todesfuge“ zurückgenommen. Es ist diese aschenschwarze „Todesfuge“, vertont von dem ukrainischen Klarinettisten und Komponisten Evgeni Orkin, mit der das „Gedächtnis Buchenwald“-Konzert in der Weimarer Herderkirche begann – eine Komposition für Geige, Sprecher und Orchester, die im Juni bei den Wiener Festwochen uraufgeführt wurde und nun zur Eröffnung des Kunstfests Weimar ihre deutsche Erstaufführung erlebte. Es spielte, wie schon in Wien, das im deutschen Exil lebende Kiewer Symphonieorchester mit dem Violinsolisten Andrii Murza, angeleitet von der bemerkenswerten ukrainischen Dirigentin Oksana Lyniv.

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