Kunst:"Wenn Zeichnungen töten könnten"

Das Bröhan-Museum in Charlottenburg zeigt die Ausstellung "George Grosz in Berlin" als Panoptikum der Macht - und als Sehnsuchtswelt.

Von Lothar Müller

Ende Januar 1919 lud Harry Graf Kessler, Mäzen und Impresario der ästhetischen Moderne in Deutschland, den Autor und Verleger Wieland Herzfelde zum Frühstück in seiner Berliner Wohnung. Der Gast, Leiter des Malik-Verlages, hatte Probebogen seiner neuen Zeitschrift Jedermann sein eigener Fußball mitgebracht, mit Zeichnungen von George Grosz. Kessler, der die Novemberrevolution und den Spartakusaufstand in Berlin erlebte, hatte Zeichnungen von Grosz schon im Krieg kennengelernt, für Wieland Herzfeldes Gedichtband "Sulamith", den Kessler 1917 in seiner Cranach-Presse druckte, hatte Grosz den Umschlag gezeichnet.

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