Kunst - Saarbrücken:Installation zum Gedenken an Opfer rechter Gewalt

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Saarbrücken (dpa/lrs) - Es ist eine Installation zum Gedenken an die Opfer rechter Gewalt in Deutschland: Im Innenhof der Stadtgalerie Saarbrücken sind seit Freitag 21 Leuchtkästen mit Namen von Menschen erleuchtet, die Opfer rassistischer Anschläge wurden. Anlass für das Kunstprojekt von Natascha Sadr Haghighian sei der Anschlag von Hanau, bei dem vor gut einem Jahr ein rechtsextremer Attentäter neun Hanauer Bürger getötet hatte, teilte die Stadtgalerie Saarbrücken mit. Die Namen der Opfer von Hanau sind alle bei der Installation lesbar.

Erinnert wird unterem anderen auch an Samuel Yeboah aus Ghana, der im September 1991 in Saarlouis getötet wurde, und an den hessischen Regierungspräsidenten Walter Lübcke, der im Juni 2019 vor seinem Haus erschossen wurde. Auch Namen von Opfern des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU), die zwischen 2000 und 2006 in verschiedenen deutschen Städten ermordet wurden, sind darunter.

Unter dem Motto #Saytheirnames (Sagt ihre Namen) will die Installation die Opfer von Anschlägen ins Zentrum zu stellen. Denn oft sei es so, dass die Täter im Zentrum der Aufmerksamkeit stünden, und die Opfer und ihre Angehörigen in den Hintergrund rückten, hieß es. Die Kästen leuchten farbig in spektralen Farben, während die Namen weiß sind.

"Es ist eine Liste, die schmerzhaft lang ist, und doch unvollständig bleiben muss, da der Platz nicht ausreicht", teilte die Stadtgalerie mit. Die Amadeu Antonio Stiftung zähle mindestens 213 Todesopfer rechter Gewalt seit 1990. Die Installation ist nun im Innenhof der Stadtgalerie täglich ab 11 Uhr bis zum Sonnenuntergang zu sehen.

© dpa-infocom, dpa:210305-99-705885/2

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