Vanhove-Ausstellung in Hannover:Mal Labyrinth, mal Betonmischer

Gerd Schmidt Vanhove
Adam & Eve, 2014
Elektrik/Akustik
40 cm x 25 cm x 50 cm
Foto: Stefan Neuenhausen, Hannover
Privatbesitz, © Gerd Schmidt Vanhove, 2018

Gerd Schmidt Vanhoves "Adam & Eve" von 2014.

(Foto: Stefan Neuenhausen, Hannover Privatbesitz, © Gerd Schmidt Vanhove)

Mit 67 Jahren stellt Gerd Vanhove zum ersten Mal in einem Museum aus. Die Geschichte einer Entdeckung.

Von Till Briegleb

Lässt sich in dieser Zeit hyperinflationärer Bildkultur, wo jede Staubmaus auf Instagram steht, wirklich noch eine echte Entdeckung in der Kunst machen? Ein Eigenbrötler, der rund 40 Jahren mitten in einer Großstadt an seinem eigensinnigen Werk gearbeitet hat, ohne dass es dem gierigen Kunstbetrieb im Geringsten aufgefallen wäre? Ein wahrer Outsider also, der heute 67 Jahre alt ist, nach einem Muskelversagen durch zu spät erkannte Diabetes im Rollstuhl sitzt, und vielleicht nur durch diesen bösen Zufall eine späte Chance angemessener Würdigung erhält? Die Geschichte des Heinz-Gerhard Fritz Schmidt, der sich selbst Gerd Vanhove oder Schmidt-Vanhove nennt, ist dieses kleine Verborgenheitswunder, das nun mit einer Ausstellung im Sprengel Museum Hannover vielleicht eine neue Wendung nimmt - mit etwas Glück und Zutun sogar ins Phantastische, das Vanhove sein Leben lang zum Inhalt seines magischen Kunst-Universums gemacht hat.

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