Kunst - Karlsruhe:Generationswechsel verschoben: Peter Weibel bleibt ZKM-Chef

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Karlsruhe (dpa/lsw) - Der Direktor des Zentrums für Kunst und Medien (ZKM) in Karlsruhe, Peter Weibel, wird das renommierte Haus länger als geplant führen. Der 75-Jährige bleibt nach einem einstimmigen Beschluss des ZKM-Stiftungsrats vom Freitag bis Ende März 2023 Direktor des Hauses, dem er seit zwei Jahrzehnten vorsteht. Sein aktueller Vertrag wäre Ende 2020 ausgelaufen.

In den vergangenen Monaten hatte es Unruhe rund um das ZKM gegeben, weil unter anderem im Stiftungsrat Forderungen nach Verlängerung des Vertrags laut geworden waren und auch Weibel selbst das anstrebte. "Unser zentrales gemeinsames Ziel ist es, das ZKM in eine gute Zukunft zu führen", sagte Kunststaatssekretärin Petra Olschowski, die auch Vorsitzende des Stiftungsrats ist.

Karlsruhes Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) sprach von einer guten Lösung, bei der alle Beteiligten das Gesicht wahren könnten und die Schaden vom ZKM abwende. Es sei schwierig gewesen, Gespräche mit potenziellen Nachfolgern zu führen, während Weibel noch den Wunsch hatte, seine Arbeit fortzusetzen. "Ich bin froh, dass wir in gutem Einvernehmen einen Kompromiss gefunden haben, der von allen Beteiligten mitgetragen wird." Jetzt sei der Weg frei, um die Nachfolgefrage in Ruhe anzugehen.

Weibel sagte, er sei froh und dankbar über den Beschluss. "Ich freue mich darauf, dass wir in den nächsten Jahren einen gemeinsamen erfolgreichen Weg wieder gehen können." Die Verlängerung gebe ihm die Möglichkeit, noch einige wichtige Projekte für das ZKM umzusetzen und abzuschließen. Er wolle selbstverständlich seinen Beitrag leisten, damit ein Nachfolger optimale Startbedingungen vorfinde.

Eine Übergangsphase ist nicht geplant. Die Leitung soll zum 1. April 2023 übergeben werden. Weibel will seine Amtszeit mit einer Ausstellung in Zusammenarbeit mit der Kunsthalle abschließen. Dabei werde es um das Thema "Renaissance 2.0" gehen.

Das ZKM war 1989 von Stadt und Land als Stiftung gegründet und 1997 eröffnet worden. Es widmet sich dem ganzen Spektrum von Medien und Kunst. Heimat des ZKM ist ein denkmalgeschütztes Industriegebäude,  eine frühere Munitionsfabrik.

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