Greifswald/Dresden (dpa/mv) - Mit Jubel und fliegenden Hüten hat Greifswald seinen Sieg bei einer Stadtwette gegen das deutlich größere Dresden zum 250. Geburtstag des Malers Caspar David Friedrich gefeiert. 2.241 Menschen mit Kleidung aus der Zeit des Romantikers wurden auf dem Greifswalder Marktplatz gezählt und damit rund 200 mehr als in Dresden.
Die Menschen waren in Kleidern gekommen, mit Hauben, Zylindern und Backenbärten, zum Teil auch angemalt oder angeklebt. Kuchen, Musik und Reden waren ebenfalls Teil der Geburtstagsfeier.
Von der Ostsee an die Elbe
Greifswald, die Stadt in der Friedrich 1774 geboren und getauft wurde und aufgewachsen ist, hatte Dresden zu der Wette herausgefordert. Die Stadt an der Elbe war 1798 bis zu Friedrichs Tod 1840 Lebensmittelpunkt des Zeichners und Malers. Dort studierte er die Bilder der Altmeister in der Gemäldegalerie, mischte sich in Kunstdebatten ein, begann zu malen. Dort entstanden seine Hauptwerke. Motive fand er in der Umgebung, etwa in der Sächsischen und Böhmischen Schweiz.
Vorpommern verewigt
Aber auch nach Vorpommern kam Friedrich immer wieder zurück und ließ sich hier inspirieren und verewigte etwa die Kreidefelsen auf Rügen, die Klosterruine Eldena östlich von Greifswald oder auch Greifswald selbst. Friedrich habe die Region und ihre Landschaft in die Welt getragen, würdigte Greifswalds Oberbürgermeistern Stefan Fassbinder (Grüne), der sich ebenfalls herausgeputzt hatte. Trotz des Siegs Greifswalds versprach er auch seinen Wetteinsatz einzulösen. Der studierte Historiker wolle am 19. Oktober allen Dresdnern, die dann in Greifswald sind, eine Stadtführung geben. Gleichzeitig dürfen sich drei Paare aus Greifswald über eine Einladung zum Dresdner Semperopernball 2025 freuen.
Gewinn für beide Städte
Angesichts des Spektakels war man sich an der Ostsee und an der Elbe einig, dass beide Städte gewonnen hätten. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin, Manuela Schwesig (SPD), die mit einem Schirm im Stil der Romantik gekommen war, befand: „Ich bin ganz sicher: Caspar David Friedrich wäre sehr gerührt über so ein tolles Geburtstagsfest.“
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