Kunst:Es lebe die Verführbarkeit

Eine Ausstellung im Düsseldorfer Museum Kunstpalast zeigt Lucas Cranachs Liebesgemälde in Serie und konfrontiert sie mit Werken der Moderne.

Von Michael Kohler

Die Göttin der Liebe steht nackt da. Ihren Blick hält sie gesenkt, so als könnte sie den unseren dadurch besänftigen. Doch in Wahrheit ist nicht Venus schutzlos, sondern wir: Während wir gebannt auf die Göttin schauen, schleicht sich Cupido herbei. Sein Pfeil ist eingelegt, der Bogen schon gespannt. In letzter Sekunde hält Venus ihn mit sanfter Geste davon ab, uns zu erlegen. Wir kommen noch einmal davon, aber nicht ohne eine schriftliche Warnung im Bild: "Bezwinge mit ganzer Anstrengung deine Liebesgelüste, damit nicht Venus dein umnebeltes Herz besitzt."

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