Das Zentrum für Politische Schönheit (ZPS) provoziert mit einer neuen Veröffentlichung über den thüringischen AfD-Fraktionsvorsitzenden Björn Höcke. Angeblich habe das ZPS Erbgut des Politikers in einem Labor auswerten lassen, um seine "rassische Homogenität überprüfen zu lassen", so die Aktionskünstler in einer Pressemitteilung. Das Zentrum habe sich mit dem Feldversuch auf "die rassistischen Grundlagen" der von Höcke lancierten politischen Debatte eingelassen und darum nun seine DNA analysieren lassen. Ziel sei es gewesen herauszufinden, ob derjenige, der reklamiere, für "die Deutschen zu sprechen", überhaupt selber "Abstammungsdeutscher" sei. Herausgekommen sei, dass Höcke gemäß eigener Ideologie nicht "blutdeutsch", sondern laut Testergebnissen ein "ausgewanderter Portugiese" sei. In dem Gutachten des beauftragten DNA-Labors aus Österreich heiße es wörtlich: "Die Datenbank-Suche hat vier Treffer ergeben." Zwei der Treffer seien "ethnisch in Portugal anzusiedeln, einer in Frankreich, und einer in Nordpolen". Woher die Gruppe die DNA-Proben habe, die angeblich von Björn Höcke stammen sollen, wolle "das ZPS lieber nicht offenlegen". Diese Laboruntersuchung folgt der bundesweit aufsehenerregenden Errichtung eines Holocaust-Mahnmals auf dem Nachbargrundstück von Höckes Privathaus in dessen Heimatort Bornhagen vor wenigen Wochen. Die Gruppe hatte sich über Monate im benachbarten Haus einquartiert und den Politiker überwacht. Mit dem Mahnmal wollten die Aktionskünstler schließlich auf dessen Relativierung des Nationalsozialismus hinweisen. Höcke hatte das Berliner Holocaust-Mahnmal vor einem Jahr als "Denkmal der Schande" bezeichnet.
Kunst:Eine Frage der Rasse
Die Aktionisten vom Zentrum für Politische Schönheit haben das Erbgut des AfD-Fraktionsvorsitzenden Björn Höcke untersuchen lassen.
Von Bernd graff
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