Kunst - Dresden:Blick in die späte DDR: Künstlerbücher in Dresden zu sehen

Ausstellungen
Die Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB). Foto: Arno Burgi/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Dresden (dpa) - Die Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden zeigt bis Anfang Juli originalgrafische Künstlerbücher und -zeitschriften aus ihrem Bestand. Dazu gehört auch der Almanach "Common Sense", wie Simone Fleischer, Kuratorin der Ausstellung "Der gemeinsame Nenner", am Dienstag sagte. Sie widmet sich damit einem Genre, das besonders im letzten Jahrzehnt der DDR ein wichtiges Publikationsmedium für Künstler und Autoren war.

Nach Angaben der Bibliothek - kurz SLUB - nutzten Künstler und Literaten in der DDR schon Ende der 1970er Jahre Künstlerbücher als Medium, um ihre Werke, Gedanken und auch Kritik an der gesellschaftlichen Realität der späten DDR zu äußern. In Kleinstauflagen und Eigenregie hergestellt, unterliefen sie damit die restriktiven Genehmigungsverfahren im Verlagswesen. Eigenwillige und unkonventionelle Bücher und Periodika entstanden und wurden in Auflagen von oft nur 10 bis 30 Stück außerhalb der üblichen Wege vertrieben.

Die damalige Landesbibliothek erwarb diese Publikationen seit Anfang der 1980er Jahre und ab 1989 auch den Almanach - vom ersten Band bis zum Abschluss der Reihe 2018. Die Schau setzt ihn in den Kontext der 1986 gegründeten Grafik- und Künstlerbuchsammlung der SLUB, deren Schwerpunkt auf der nonkonformen Buchkunst der späteren DDR liegt. "Eine wunderbare Gelegenheit, neue Fragen an ihre Geschichte, an die Provenienz der Objekte, an Protagonisten und Sammlungsprofil zu stellen", sagte Kuratorin Simone Fleischer.

© dpa-infocom, dpa:220201-99-931886/2

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