Kunst:Alles, was echt ist

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Detail aus der Arbeit "Connected on Nature" von Veronika Veit, die im Digital Art Space zu sehen ist. (Foto: Veronika Veit)

Veronika Veit erhält den "zwei:eins"-Preis

Von Evelyn Vogel, München

Das Gehirn ist ein dummes Ding. Es lässt sich allzu leicht täuschen. Künstler haben dies schon immer ausgenutzt und dem Betrachter etwas vorgemacht. Ob es die Illusionsräume der Antike waren, Fresken in der Renaissance, barocke Trompe-l'oeil, Panoramamalerei oder die Illusionen des Kinos - schnell ist der Mensch bereit zu glauben, was er sieht, und zu sehen, woran er glaubt. Mit den neuen Möglichkeiten der Virtual Reality und noch mehr denen der Augmented Reality lassen sich heute perfekte Illusionen erschaffen. Welten, die man nicht mehr von außen betrachtet sondern im Bildraum erfährt. Dadurch fühlt sich der Betrachter als Teil des Geschehens.

Um Fiktion und Wahrnehmung geht es auch der Münchner Künstlerin Veronika Veit. Gesellschaftliche Ereignisse und mediale Berichte, die das soziale Geschehen unserer Zeit spiegeln, dienen ihr häufig als Ausgangsmaterial für multimediale Installationen und filmische Arbeiten. Dabei rückt sie Konventionsbrüche und Ausnahmeformen des gesellschaftlichen Handelns in den Mittelpunkt. Ihre Arbeiten waren unter anderem im Haus der Kunst zu sehen, in Galerien und Off-Spaces.

Nun wird Veronika Veit für ihr Projekt "Shifted Reality, Gerade Fiktion", das sie mit der Techniksoziologin Mariya Dzhimova entwickelt, mit dem "zwei:eins"-Preis ausgezeichnet. Aus der Zusammenarbeit soll in den kommenden Monaten eine multimediale Installation entstehen, die dem Betrachter verdeutlicht, dass Wirklichkeit nicht festgelegt ist. Der interdisziplinäre Preis, hinter dem das sozial-kulturellen Netzwerk Sonet, Lenbachhaus, Villa Stuck, Kunstakademie und Kulturreferat stehen, wird seit 2015 jährlich vergeben und ist mit 12 000 Euro dotiert.

zwei:eins, Preisverleihung an Veronika Veit, Mi., 29. Mai, 19 Uhr, Whitebox, Atelierstr. 9; Veronika Veit: Connected on Nature , Ausstellung im Digital Art Space, Amalienstr. 14, bis 31. Juli, Besichtigung nach telefonischer Vereinbarung t 50 00 69 40

© SZ vom 27.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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