Wenn eine Band das Wort Metal schon im Namen trägt, muss sie es vielleicht nicht unbedingt noch in ihren Albumtitel packen? Denkt man sich so. Auf "Metal Galaxy" (Edel), dem neuen Album von Babymetal aus Japan, heißt dann aber sogar der erste Track "Future Metal". Also gleich dreimal Metal, falls es irgendwer immer noch nicht kapiert hat. Das Besondere an dem Projekt, das aus den beiden Sängerinnen Su-Metal und Moametal sowie aus dem Produzenten Kobametal besteht, ist, dass die bürgerlichen Namen rein gar nichts zur Sache tun, und dass Babymetal nicht einfach Metal nachspielen, sondern ihn mit J-Pop kombinieren, auf dass eine höchst seltsame, krass überzuckerte Mischung aus Kawaii-Possierlichkeit und Donnerwetter-Getöse entstehe. Der Song "Elevator Girl" klingt, als seien Pizzicato 5 in einen Schweinetrog gefallen und würden nun gerne grunzen. In "Brand New Day" wird Metal mit swingendem Synth-R&B à la Janet Jackson vereint, was komischerweise ganz gut passt. Und in "Shanti Shanti Shanti" lassen Babymetal sämtliche Skrupel der kulturellen Aneignung, die sie womöglich ohnehin nie hatten, fahren: Der Song klingt, als sei er in Indien bei einem Guru aufgenommen und laufe nun zur Entspannung in der Metal-Yogastunde in Berlin-Friedrichshain (gibt's wirklich). Alles nur ein Witz? Mag sein. Aber die Konzerte in Hamburg, Köln und Berlin sind längst schon wieder ausverkauft.