Kulturpolitik:Kurzes Gastspiel

Carolin Kerschbaumer verlässt Film-Fernseh-Fonds Bayern

Von Josef Grübl

Vor zwei Monaten erst hat sie ihren neuen Job als Geschäftsführerin des Film-Fernseh-Fonds Bayern (FFF Bayern) übernommen, jetzt verlässt Carolin Kerschbaumer die FFF-Büros in der Sonnenstraße bereits wieder. Die promovierte Juristin kehrt an ihre bisherige Wirkungsstätte zurück: Bereits von diesen Sonntag, 15. April, an soll sie in der Bayerischen Staatskanzlei die Leitung der neuen Abteilung Digitales und Medien übernehmen, wie der ebenfalls neue FFF-Aufsichtsratsvorsitzende und Medienminister Georg Eisenreich am Mittwoch mitteilte.

Kerschbaumer war bis vor Kurzem Pressesprecherin der Staatskanzlei und stellvertretende Regierungssprecherin, Anfang Februar trat sie die Nachfolge des pensionierten FFF-Geschäftsführers Klaus Schaefer an. Kerschbaumer war für ihn keine Unbekannte: Drei Jahre lang war sie seine direkte Ansprechpartnerin in der Staatskanzlei, auch als Mitglied des Vergabeausschusses war sie tätig.

Allzu viele Gelegenheiten, sich als oberste bayerische Film- und Medienförderin zu präsentieren, hatte sie allerdings nicht, beim jährlichen Berlinale-Empfang des FFF Bayern im vergangenen Februar überraschte sie vor allem durch ihre Zackigkeit: Während die meisten Gäste noch vor der Tür der Bayerischen Vertretung in Berlin-Mitte standen, war Kerschbaumer drinnen bereits mit ihrer Begrüßungsrede fertig. Anfang März tagte der FFF-Vergabeausschuss zum ersten Mal unter ihrer Ägide, 26 Projekte wurden mit einer Gesamtsumme von 7,25 Millionen Euro zur Förderung empfohlen. Mit der Wahl Markus Söders zum neuen Ministerpräsidenten und dem damit einhergehenden Wechsel im Kabinett änderten sich Mitte März auch die Vorzeichen für den FFF Bayern: Die Zuständigkeit für Medien- und Filmpolitik wanderte vom Wirtschaftsministerium in die Staatskanzlei ab. Dort suchte man eine erfahrene Kraft für die Leitung der neuen Abteilung Digitales und Medien - und fand sie in Carolin Kerschbaumer. Staatsminister Georg Eisenreich dankte ihr dann auch für ihre Bereitschaft, diese Aufgabe so kurzfristig zu übernehmen: "Sie wird auch in ihrer neuen Position einen wichtigen Beitrag dafür leisten, Film und Medien in Bayern voranzubringen."

Über Kerschbaumers Nachfolge in der FFF-Geschäftsführung werde zeitnah entschieden, mehr darüber sagen möchte man weder in der Staatskanzlei noch beim Film-Fernseh-Fonds Bayern. Die Gesellschafterversammlung des FFF Bayern muss dem Personalwechsel noch zustimmen. Die Bewerber für diesen Posten stehen aber mit Sicherheit schon in den Startlöchern.

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