Goethe-Institut:Spezialistin des Fremden

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Carola Lentz mag den Begriff "Dialog auf Augenhöhe" nicht. Sie findet ihn paternalistisch. (Foto: © Goethe-Institut / Loredana La Rocca)

Carola Lentz ist Ethnologin und wurde von einer ghanaischen Familie adoptiert. Jetzt will sie als neue Präsidentin das Goethe-Institut mit seinen 157 Standorten in 98 Ländern neu positionieren.

Von Jörg Häntzschel

An der Rechtmäßigkeit ihrer Wahl zweifelt niemand, die Vorbereitungen zur Amtsübergabe verliefen reibungslos: An diesem Freitag wird Carola Lentz, 66, Präsidentin des Goethe-Instituts. Der bisherige Amtsinhaber, Klaus-Dieter Lehmann, hat ihr schon vor einem Jahr gratuliert, als sie überraschend zu diesem Ehrenamt gewählt wurde. Trifft man Lentz jetzt aber in der Münchner Goethe-Zentrale, wirkt sie eher wie eine Besucherin denn der Kopf der Organisation mit 157 Standorten in 98 Ländern, der sie jetzt dann sein wird. Leicht frierend sitzt sie in einer Ecke des kleinen Sitzungssaals, weil die Fenster offen stehen. Rote Sneakers, grauer Strickpullover, neben ihr nur eine Handtasche, ein Notizbuch und eine zerlesene Zeitung .

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