Kulturgeschichte:Paris im Ohr

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Theater, Kunst, Literatur und Musik waren in der Hauptstadt des 19. Jahrhunderts eng miteinander verwoben. Volker Hagedorn erzählt vom Fest der Künste und verschafft den Komponisten und Musikern einen großen Auftritt.

Von Kristina Maidt-Zinke

Wer ein erzählendes Sachbuch schreibt, kann sich leicht zwischen zwei Stühle setzen. Einerseits wird alles begrüßt, was der Lebendigkeit und Anschaulichkeit dient und dem Genre mehr Glanz verleiht, andererseits wird, was nach der Vermischung von Fakten und Fiktion aussieht, noch immer mit Skepsis quittiert. So war es auch, als der Musikjournalist Volker Hagedorn im Jahr 2016 "Bachs Welt" veröffentlichte, ein verblüffend farbiges und fesselndes Porträt der Musikerdynastie, die den großen Johann Sebastian hervorbrachte, und ihres sozialgeschichtlichen Umfelds. Den Erfolg des Buchs bei Kritik und Publikum konnten vereinzelte Einwände jedoch nicht schmälern. So sah sich der Autor ermutigt, sein Erzählverfahren, das akribische Quellenforschung mit "fiktionalen Nahaufnahmen", wie er es nennt, und einer couragierten Collagetechnik verbindet, an einem anderen Sujet zu erproben und weiterzuentwickeln.

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