Den größten Beitrag zur Kulturfinanzierung leisten hierzulande jene, die oft jeden Euro dreimal umdrehen müssen, bevor sie ihn ausgeben: Städte und Gemeinden. Im Jahr 2009 - neuere Zahlen werden erst im Frühsommer dieses Jahres vorliegen - gab die öffentliche Hand insgesamt mehr als neun Milliarden Euro für Kultur aus. 44 Prozent schulterten Städte und Gemeinden, 42 Prozent die Länder, den Rest der Bund. Hinzu kamen und kommen Ausgaben für Bereiche, die man "kulturnah" nennt, zum Beispiel 306 Millionen Euro für die Filmförderung, 275 Millionen für die Deutsche Welle, 635 Millionen Euro für kirchliche Angelegenheiten, 660 Millionen Euro für Volkshochschulen und Weiterbildung.
Leicht ließe sich eine Erfolgsgeschichte der wachsenden Ausgaben für die Kultur - besonders in den westdeutschen Flächenländern - erzählen, doch man darf die strukturellen Probleme vieler verschuldeter Städte nicht vergessen. Die müssen in ihrer Not Theater schließen oder Bibliotheksetats zusammenstreichen. Der Deutsche Kulturrat, eine Lobby-Organisation, führt eine Rote Liste bedrohter Einrichtungen. Auf ihr stehen etwa das Berliner Kindertheater Morgenstern oder die Anhaltische Gemäldegalerie Dessau. Privates Engagement kann Kürzungen der öffentlichen Ausgaben kaum auffangen. In diesem Fall sind verlässliche Zahlen noch schwieriger zu bekommen. Man geht davon aus, dass etwa sechs bis sieben Prozent aller Ausgaben für Kultur durch Stiftungen, Spenden, Sponsoring und Werbung erbracht werden.
Zu den wichtigsten Förderinstrumenten von Künstlern gehört außerdem die Künstlersozialkasse, die, grob gesagt, für Freischaffende den Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung übernimmt. Das Durchschnittseinkommen ihrer Mitglieder lag zum 1. Januar 2014 bei 14 922 Euro brutto - im Jahr.