Kultur - Rostock:Kulturwerk: Spielstätten brauchen stabile Finanzhilfe

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Rostock/Neustrelitz (dpa/mv) - Die Clubs und Livespielstätten in Mecklenburg-Vorpommern stehen nach eigener Darstellung ohne wirtschaftliche Unterstützung vor dem Aus. "Die Lage in unserer Branche ist verheerend", sagte Johanna Treppmann vom Kulturwerk MV am Montag in Rostock. Es vertritt rund 30 Veranstalter im Nordosten. Die Veranstalter von Konzerten und anderen Kulturevents dürften faktisch seit März wegen der Corona-Lage nicht öffnen und hätten keine Einnahmen.

"Einige Betreiber haben Kredite aufgenommen, andere ihre Rücklagen aufgebraucht", berichtete Treppmann. Die angekündigte "November-Hilfe" der Bundesregierung - der Ersatz von bis zu 75 Prozent des Umsatzes vom Vorjahr - sei die erste echte Hilfe, wenn sie ausgezahlt werde. "Wir fordern auch Hilfen für Dezember und danach", sagte Treppmann mit Blick auf die Gespräche von Bund und Ländern an diesem Mittwoch. Sonst werde es sehr schwierig, den Winter zu überstehen.

Im Sommer hätten einzelne Clubs versucht, etwas Umsatz mit einer Art Kneipenbetrieb zu machen, dafür seien sie aber nicht ausgelegt. "Der Spätherbst bis zum Frühjahr ist eigentlich unsere Hauptumsatzzeit", unterstrich Treppmann - und Livespielstätten lebten von möglichst gut besuchten Veranstaltungen. Internet-Livestreams seien kein Ersatz, da dabei keine Umsätze erwirtschaftet würden. In Schwerin habe bereits ein Club ganz geschlossen.

Um auf die Lage der Kulturveranstalter aufmerksam zu machen, soll es ab Dienstag drei Podiumsdiskussionen in Neustrelitz, Schwerin und Stralsund geben. Zum Auftakt am Theater in Neustrelitz wird auch Katarina Peranic von der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt sowie Theater-Intendant Sven Müller erwartet. Ein Aspekt soll sein, wie Kulturförderung in eine zukunftsweisende Dorf-, Stadt- und Regionalentwicklung einbezogen werden kann.

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