A. L. Kennedy zur Zukunft Londons:Rettet Londongrad

A. L. Kennedy zur Zukunft Londons: Die Superyachten wurden keineswegs beschlagnahmt, sie sollten nur wegsegeln.

Die Superyachten wurden keineswegs beschlagnahmt, sie sollten nur wegsegeln.

(Foto: imago/ZUMA Press)

London ohne Russen? Undenkbar. Wer soll hier nun einkaufen? Und wer verteilt das Polonium in der Bar am Grosvenor Square?

Gastbeitrag von A. L. Kennedy

Als ich mich vor ein paar Tagen in Mayfair, Kensington und Chelsea zwischen Türstehern und Blumen-Wandschmuck hindurchwand, befiel mich große Sorge um Luxus-London. Wie soll unsere Metropole gedeihen, wenn die Russen nicht mehr ihre Pilates-Sitzungen und 80 000-Pfund-Uhren bezahlen, wenn sie keine Concierges mehr beschäftigen für die Einstellung von Personal, die Abfassung von Geheimhaltungsvereinbarungen und den Kauf von Kunstobjekten? Haben wir denn ausreichend einheimische Milliardäre, die angesichts des schlechten Wetters, der zunehmenden allgemeinen Unzufriedenheit und der lausigen Lieferketten überhaupt noch hier leben wollen? Werden noch genügend Menschen Gobelin-Reparaturen benötigen? Die einst exklusive Banja in Belgravia wird neuerdings als weitere, schicke Wellness-Oase beworben, in der sich auch reiche Briten dünsten und schlagen lassen können.

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