Krieg in der Ukraine:Die Kunst muss warten

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In der Städtischen Galerie von Luzk stellen jetzt Aktivisten Camouflage-Netze her und organisieren Transporte von Lebensmitteln. (Foto: Volodymyr Kuznetsov)

In der Ukraine organisieren auch die Kreativen den Widerstand. Wie das aussieht, und wie sie ihre Angst besiegen, haben sie dem Künstler Volodymyr Kuznetsov erzählt.

Von Catrin Lorch

Als Volodymyr Kuznetsov auf die Nachricht antwortet, hat er gerade seine Freundin Kateryna und ihre Kinder an die polnische Grenze gefahren. Als sie sich verabschiedeten, wussten sie nicht, wann sie sich wiedersehen werden. Kateryna ist Malerin und wird in Polen einen Monat lang ein Stipendium verbringen. Jetzt male sie allerdings vor allem "antifaschistische Motive". Der im Jahr 1976 im ukrainischen Luzk geborene Volodymyr Kuznetsov ist zurückgekehrt in seinen Heimatort im Oblast Wolyn im Nordwesten des Landes. Er ist dort einer der bekanntesten Künstler seiner Generation, seine gewaltigen Murals waren nicht nur in Galerien, sondern auch im öffentlichen Raum zu sehen. Er ist auch international gefragt und stellte unter anderem bei der Tallinn-Triennale aus. Seine kollaborativen Arbeiten beziehen häufig das Publikum mit ein, wie "Friendship Crack", dessen Ausgangspunkt ein gewaltiger schwarzer Sprung im "Bogen der Freundschaft" in Kiew ist, einem Monument, das die Verbindung zwischen den Völkern Russlands und der Ukraine symbolisiert.

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