„Clarissa“ von Stefan ZweigNur der Anfang der Menschheitstragödie

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Stefan Zweig  arbeitete etwa seit 1940 im Exil zusammen mit seiner Frau Lotte Altmann.
Stefan Zweig  arbeitete etwa seit 1940 im Exil zusammen mit seiner Frau Lotte Altmann. (Foto: Three Lions/Getty Images)

Ein fragmentarischer Roman über Menschen, die den Krieg kommen sehen: Stefan Zweigs „Clarissa“ in einer beeindruckenden neuen Ausgabe liest sich gerade jetzt wie eine Warnung an uns Nachgeborene.

Von Aurelie von Blazekovic

Woran erkennt man den Untergang? Eine Frage, die einen dieser Tage wach halten kann. Nicht falsch also, in die Geschichte der Untergänge zu sehen, in die Literatur. Der Schriftsteller Stefan Zweig hat mehrere historische Brüche erlebt, den Ersten Weltkrieg und das Ende des österreichischen Kaiserreichs, die Judenverfolgung und den Zweiten Weltkrieg. Zweig ist 1881 in Wien geboren, lebte von 1919 bis 1934 in Salzburg, ging dann ins Exil nach England, in die USA und schließlich nach Brasilien. Er lebte dort in einem Bungalow in Petrópolis, die Stadt liegt in den Bergen, es ist etwas kühler als im etwa 60 Kilometer entfernten Rio de Janeiro. „Ein kleiner Semmering, nur primitiver so wie anno 1900 das Salzkammergut“, schrieb Zweig seiner Ex-Frau Friderike, in erkennbarem Heimweh nach Europa. Wenige Monate später, im Februar 1942, wurden Stefan Zweig und seine zweite Frau Lotte tot im Bungalow gefunden, sie hinterließen Abschiedsbriefe.

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