Süddeutsche Zeitung

Elektronische Musik:Kraftwerk-Gründer Florian Schneider-Esleben ist tot

Der Musiker starb nach Angaben seiner Plattenfirma an einer Krebserkrankung. Er wurde 73 Jahre alt.

Florian Schneider-Esleben, Mitgründer der legendären Gruppe Kraftwerk, ist tot. Das teilte seine Plattenfirma Sony am Mittwoch in Berlin unter Berufung auf Kraftwerk-Gründer Ralf Hütter mit.

Die Zusammenarbeit von Schneider und Hütter begann 1968 während des Studiums. Schneider spielte Flöte, Geige, Gitarre und interessierte sich für Jazz. Schneider und Hütter gründeten zunächst die Gruppe Organisation, die als Vorläufer von Kraftwerk gilt.

1970 gründeten die beiden Musiker das berühmte Kling-Klang-Studio in Düsseldorf und danach die Gruppe Kraftwerk. Schneider-Esleben, Sohn des Architekten Paul Schneider-Esleben, wurde damit zu einem der Pioniere elektronischer Musik.

Bei ihren ersten Auftritten wurden die Düsseldorfer noch ausgebuht

In dem unscheinbaren Düsseldorfer Studio bastelte die Gruppe an ihrem elektronischen Sound. Juan Atkins, der Anfang der 1980er Jahre den Begriff Techno prägte und als "Godfather des Techno" gilt, bezeichnete die Band als seine "Götter". Der musikalische Einfluss der Gruppe gilt als epochal. In der Kunstwelt wird Kraftwerk neben Mondrian und Kandinsky zwischen Minimalismus und Konstruktivismus sortiert.

Bei ihren ersten Auftritten wurden die Düsseldorfer "Ton-Architekten" noch ausgebuht. Mit "Autobahn" hatte Kraftwerk dann 1974 den internationalen Durchbruch. Das Album war der erste Exportschlager deutscher Popmusik in die USA.

Florian Schneider-Esleben war an den wegweisenden Kraftwerk-Alben Autobahn (1974), Radio-Aktivität (1975), Trans Europa Express (1977), Die Mensch-Maschine (1978) und Tour De France (2003) beteiligt. Ende 2008 verließ er die Gruppe im Alter von 61 Jahren. 2014 erhielt er für sein Lebenswerk den Grammy.

Der Musiker sei nach einer Krebserkrankung gestorben, hieß es von Sony. Er wurde 73 Jahre alt.

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