Konzert:Klang der Erinnerung

Neues von der "Robert Ramisch Bluesband"

Es waren nur zehn Besucher, unlängst beim Auftritt der Robert Ramisch Bluesband im Habacher "Village". Einer aber hatte eine alte Creepy Layne-LP zum Signieren dabei. Creepy Layne, das war die legendärste Schülerband, die das Pasinger Karlsgymnasium je hervorgebracht hat, mit dem Gitarristen Robert Ramisch (der sich damals Robert Stragalinos nannte) und dem Pianisten Ludwig Seuss als prägende Figuren. 1980 gegründet, schaffte es die Southern-Rock-Truppe bis nach Louisiana, wo sie für das einschlägige Label Zyx Records das Album "Let the Rebels Rock" einspielte. Das erschien aber nie offiziell, und 1984 löste sich die Band wieder auf.

Ludwig Seuss schaffte bei Nick Woodland, vor allem aber als Keyboarder der Spider Murphy Gang 1987 den Schritt zum Berufsmusiker, die anderen wurden Semiprofis mit bürgerlichem Hauptberuf. Auch Ramisch machte nebenher immer weiter, mit Bands von Country bis zu Heavy Rock wie bei Sworn Iron, die unter anderem immerhin zur Truppenbetreuung in Afghanistan spielte. Nach 35 Jahren fanden die alten Recken dann als Robert Ramisch Bluesband wieder zusammen. Unter Seuss' Regie erschien im Jahr 2015 die CD "Wait On Time".

Die Band trat selten, aber doch regelmäßig wieder auf, und aus diesen Konzerten speist sich der weitgehend live eingespielte Nachfolger "Swamp Lord". Außer vier Coversongs von Big Joe Turner bis Lightnin' Hopkins stammen alle Kompositionen von Ramisch, der schon bei Creepy Layne durch sein Songwriter-Talent auffiel. Das, seine unverwechselbare Stimme und nicht zuletzt die geballte Präsenz der Profimusiker der Ludwig Seuss Band prägen das Album, das die Band nun im dafür prädestinierten Rattlesnake Saloon vorstellt.

Robert Ramisch Bluesband, Do., 24. Jan., 20 Uhr, Rattlesnake Saloon, Schneeglöckchenstr. 89 b

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