Konzert:Ende des Schabbat

"Die Lange Nacht der jüdischen Musik" im Janusz Korczak Haus

Von Rita Argauer

Manchmal durchkreuzt das Religiöse die weltlichen Pläne. Etwa die der europäischen Janusz Korczak Akademie. Die jüdische Bildungseinrichtung wollte eigentlich in diesem Jahr an der "Langen Nacht der Musik" teilnehmen. Doch der Termin am 28. April fällt in die Zeit der jüdischen Trauertage, an denen keine Musik gemacht werden darf. Auf die Gelegenheit, einen Abend lang jüdische Musiktraditionen zu zeigen, wollte die Akademie aber dennoch nicht verzichten. Also zog man den Termin vor. Völlig singulär findet somit an diesem Samstag die erste "Lange Nacht der jüdischen Musik" in München statt.

Spürbar werden die jüdischen Traditionen da aber nicht nur in der Musik. So wird der Abend gleich noch an ein Ritual gekoppelt: die Hawdala-Zeremonie. Dabei wird am Samstagabend nach Sonnenuntergang das Ende des Schabbat eingeleitet. Ein Ritual, das dann von 19 Uhr an unmittelbar zur Musik-Nacht führt. Die musikalischen Traditionen des jüdischen Italiens werden dabei genauso erklingen wie die obligatorische Kantoren-Musik. Mit Yoéd Sorek konnte ein international bekannter Musiker gewonnen werden. 1980 in Jerusalem geboren, begann er als Knabensopran im Chor zu singen, mit zwölf Jahren trat er in Luciano Berios "Ofanim" mit der Berliner Philharmonie unter Leitung von Claudio Abbado auf.

Seitdem wechselt Sorek, der inzwischen in Augsburg lebt und etwa den Synagogenchor Schma Kaulenu der israelitischen Kultusgemeinde München leitete, fließend zwischen religiöser Musik und Kunstmusik. Mit Vorträgen und Lesungen von Steven E. Langnas, Rabbiner und Religionspädagoge, und der Judaistin und Musikwissenschaftlerin Shoshana Liessmann wird das Konzert erweitert, bis die Nacht mit einem gemeinsamen Singen zu Ende geht.

Die lange Nacht der jüdischen Musik; Samstag, 3. Februar, 19 Uhr, Janusz Korczak Haus München, Sonnenstr. 8, Anmeldung unter 37 94 66 40

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