In seinem „Konservativen Manifest“ beklagte der heutige Kulturstaatsminister Wolfram Weimer 2018 die „Selbstvernichtungsorgie Europas“ im 20. Jahrhundert und dessen schwindenden Einfluss in der Welt. „Der Zweite Weltkrieg wirkte für das koloniale Selbstbewusstsein wie ein Verbrennungsofen der europäischen Ansprüche“, schreibt er. Doch ebenso schlimm sei, dass in Europa „dieser erdrutschartige Machtverlust nicht einmal bedauert“ wurde. „Man betrachtete die eigene Kolonialgeschichte mit moralischen Gewissensbissen als illegitime Expansion.“
ErinnerungskulturWeimers Dekolonisierung
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Der Kulturstaatsminister streicht den Kolonialismus aus dem Gedenkstättenkonzept. Historiker sind irritiert, die SPD kündigt Widerstand an.
Von Jörg Häntzschel

Künstliche Intelligenz:Dieser Weimer spricht Mandarin, Flämisch, Polnisch und Französisch
Den Kulturstaatsminister gibt es jetzt auch als digitalen Klon: Der sogenannte Weimatar soll zeigen, wie weit Deutschland in Sachen KI ist. Aus Sicht der Demokratie ist das aber gar nicht mal so erfreulich.
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