Kolonialismus:Gestürzte Statue wird ausgestellt

Kolonialismus: Die besprühte Statue im Museum in Bristol. Wegen ihrer Beschädigungen kann sie nur liegend ausgestellt werden.

Die besprühte Statue im Museum in Bristol. Wegen ihrer Beschädigungen kann sie nur liegend ausgestellt werden.

(Foto: Ben Birchall/AP)

Das M Shed-Museum in Bristol zeigt das Abbild des Sklavenhändlers Edward Colston - wegen der Beschädigungen liegend.

Ein Jahr nach dem Sturz der Statue eines Sklavenhalters in Bristol werden die Überreste des Denkmals nun öffentlich präsentiert. "Es ist keine Ausstellung, wir versuchen nicht, alle Fragen zu beantworten", sagte der beteiligte Wissenschaftler Shawn Sobers von der University of the West of England der britischen Nachrichtenagentur PA. Die Statue des Sklavenhändlers Edward Colston (1636-1721) ist seit Freitag im M Shed-Museum zu sehen - neben Protestplakaten und Informationen zu den "Black Lives Matter"-Protesten im Juni 2020. Der Sturz hatte im vergangenen Jahr eine Debatte über den Umgang Großbritanniens mit seiner Vergangenheit als Kolonialmacht und den grundsätzlichen Umgang mit Rassismus entfacht. Besucher werden im Rahmen der Aktion gefragt, welche Zukunft sie sich für die gestürzte Statue wünschen. Zu den Optionen zählen: sie vollständig aus der Öffentlichkeit zu entfernen, sie wieder aufzustellen oder ein Museum zur Geschichte des internationalen Sklavenhandels zu eröffnen. "Wir wissen, dass dies kein Einzelfall ist, wir wissen, dass es überall auf der Welt Statuen gibt, die Sklavenhändler feiern", sagte Sobers. Die Aktion in Bristol biete die Möglichkeit, die größere Geschichte zu thematisieren und Menschen zu ermutigen, darüber zu sprechen.

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