Kochsendungen im TV:Brutzelterror auf allen Kanälen

Clemens Wilmenrod war der erste Koch im deutschen Fernsehen - und leider nicht der letzte. Wer sich noch so alles öffentlich an die Töpfe wagte, sehen Sie hier. Die Bilder.

Christina Maria Berr

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Clemens Wilmenrod

Quelle: SZ

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Clemens Wilmenrod war der erste Koch im deutschen Fernsehen - und leider nicht der letzte. Wer sich noch so alles öffentlich an die Töpfe wagte, sehen Sie hier. Die Bilder.

Um gleich mit der Tür ins Haus zu fallen: Kochshows im deutschen Fernsehen gibt es nach wie vor zu viele. Wer will schon sehen, wie die Nation der Sternegriller und Hobbyhotdogbeleger eigentlich kochen könnte, wenn sie doch nur - alles ganz leicht! - wollte. Wer vor der Glotze sitzt, schlürft meist eher Instantsuppe. Wirklich mitschreiben will da niemand.

Das war mal anders: Der erste Fernsehkoch Deutschlands, Clemens Wilmenrod, hat den Zuschauerinnen noch vom Bildschirm aus in die selbstgeschriebenen Rezeptbücher diktiert. Seit 1953 stand Wilmenrod vor dem TV-Herd. Ob er kochen konnte?

Foto: WDR zur Dokumentation Mahlzeit, Deutschland!

Text: Christina-Maria Berr/sueddeutsche.de/jja/rus

Jan-Josef Liefers (als Clemens Wilmenrod), Gustav Peter Wöhler (l, als Fernsehintendant) und Anna Loos (als Erika Wilmenrod

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Nunja, der Toast-Hawaii-Erfinder war mehr ein Hobbykünstler in der TV-Küche. Immerhin, mit Wilmenrod ging der Kochterror los - Grund genug, einen Blick auf den Mann zu werfen, findet die ARD. Als Wilmenrod kocht nun in dem Film "Es liegt mir auf der Zunge" Jan Josef Liefers (Mitte).

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Horst Scharfenberg

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Noch so ein Leidenschaftlicher: Horst Scharfenberg. Der Journalist und Moderator gründete 1962 den "Koch Club" beim damaligen Sender SWF (heute SWR). Und, weil Klamauk zu Klamauk passt, dachte er sich auch gleich das lustige Format "Mainz, wie es singt und lacht" aus.

Foto: dpa

Kathrin Ruegg und Werner O. Feißt

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Damals war das Fernsehen eben noch richtig schmackes. Nicht so ein Firlefanz wie heute, denkt sich vermutlich manch ältere Mitbürgerin, für die eine Sendung wie "Was die Großmutter noch wußte" mit Kathrin Ruegg und Werner O. Feißt hingegen noch maßgeschneidert war.

Foto: SWR

Martina Meuth und Bernd Duttenhofer

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Egal, was auf den Tisch kommt - in der "Servicezeit Essen und Trinken" Martina Meuth und Bernd Duttenhofer im WDR lernten wir: Das Schuhwerk der Dame muss zur Kücheneinrichtung passen.

Foto: WDR /oh

Harald Schmidt (links) und Alfred Biolek

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Ausdauernd, unterhaltsam und manchmal noch mit einer Spaghetti im Mund plaudernd: 13 Jahre lang lockte Alfred Biolek (rechts) für seine Sendung "Alfredissimo" prominente Gäste zum Petersilie zupfen. Da ließ sich auch Entertainer Harald Schmidt gern bitten. Dieser Spuk, dessen unbedarftes Plaudern Biolek zur wirklich unterhaltsamen Perfektion trieb, ist seit 2007 - ja, wirklich, leider - vorüber ...

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Johannes B. Kerner

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... und auch dieser Hobbykoch des Jahres 2005 hat dem öffentlichen TV-Kochen inzwischen abgeschworen: Kaum waren die Haare gebändigt (hier 2001), startete Kerner eine Kochsendung ("Kerner kocht!"), die er nach 123 Ausgaben an seinen Kollegen Markus Lanz abgab. Und dann das Geständnis: Mit dem Kochen soll für immer Schluss sein. Sie meinen, Kerner will mit den TV-Herden überhaupt nichts mehr zu tun haben?

Foto: ddp

Atze Schröder (links), Horst Lichter

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Naja, immerhin produziert seine Firma "Lafer, Lichter, Lecker" fürs ZDF. Wenn Atze Schröder (links) und Horst Lichter gemeinsam an der Bratwurst knabbern, muss man sich fragen: Wo ist da eigentlich Johann Lafer?

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Alfons Schuhbeck

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Wär noch irgendwo ein Platzerl für mich frei, fragt sich hingegen Alfons Schuhbeck. Weil der Gourmetkoch bis auf das Hofbräuhaus das Platzl in München komplett eingenommen hat, bleibt ihm wohl nur, sich ins Fernsehen auszubreiten. Wie das geht? Profi in der "Küchenschlacht" sein, im Bayerischen Rundfunk selbst brutzeln und nebenbei immer und überall in den Kochsendungen der anderen zu Gast sein.

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Sarah Wiener

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Die Dame in der Herrendomäne. Am Profiherd gehts hart her und - so hört man von den männlichen Spezialisten immer wieder - das sei nichts für Frauen. Sarah Wiener (Foto) beweist das Gegenteil, ebenso wie Lea Linster. Die Damen wirken ganz und gar nicht gestresst vom rauen Küchenton. Die Liste wird lang und länger - wir machen gleich Schluss, aber einen hätten wir noch:

Foto: dpa

Tim Mälzer

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Tim Mälzer. Warum? Weil der sich schon mal kritisch über das eigene Werk äußert. Dabei macht er wirklich viel Show um seine Schnitzel - und ist auch ein absoluter Schwiegermutterliebling, wo wir wieder bei den Kochshow-Wurzeln angelangt wären. Er startete bei Vox und ist mittlerweile bei der ARD, wo er von Dezember an die Sendung "Tim Mälzer kocht!" leitet. Worauf wir allerdings immer noch warten:

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Verona Pooth

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Eine Sendung, in der Verona täglich eine andere Spinatvariante kocht. Denn irgendwie ist das alles doch nur ... blubb.

Foto: Reuters

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