Es ist ein wundersamer Ort, ein grauenhafter und herzerwärmender, ein Gangsterparadies, eine Heimathölle, und hier spielt dieser Film. In einem Stadtviertel, Whiterock im Westen von Belfast, in dem man von Graffitis fair und transparent darauf hingewiesen wird, dass im Parkverbot abgestellte Autos nicht abgeschleppt, sondern angezündet werden. In einer Gegend, in der junge Leute sich ihre Chill-out-Pillen direkt beim Sozialdienst abholen. Indem sie dem Sachbearbeiter klarmachen, dass der jahrzehntelang blutig gekämpfte Konflikt über die nationale Zugehörigkeit Nordirlands (der auf Irisch herrlich lapidar „na Trioblóidí“ heißt: „die Schwierigkeiten“) bei ihnen psychische Probleme verursacht. Obwohl die Patienten, als 1998 der Karfreitagsfrieden kam, noch nicht mal geboren waren. Aber: Es könnte ja posttraumatischer Stress sein, den die Eltern ihnen vererbt haben.
„Kneecap“ im Kino:Auf den Spuren von „Trainspotting“
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Der irische Oscar-Beitrag „Kneecap“ erzählt die Geschichte des gleichnamigen Rap-Trios und die Nachwirkungen des Nordirlandkonflikts als wilden Kino-Klamauk. Kann das funktionieren?
Joachim Hentschel

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