Zum Tod von Klaus Lemke:Seele, Sprache, Bombe

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Schlitzohren: Klaus Lemke und Brigitte Bardot, September 1968, Flughafen München-Riem. (Foto: Michael-Christian Rössner)

Der Filmemacher Klaus Lemke, ein Held der Freiheit und der Kunst, ist tot. Das ist nur schwer auszuhalten.

Von Tobias Kniebe und David Steinitz

Unterwäschelügen. Das war so eins der Wörter, die sich nur Klaus Lemke ausdenken konnte. Und wie so oft war es nur ein Wort, das ihm als Inspiration für einen ganzen Film reichte, den er dann um dieses Wort herum improvisierte. "Unterwäschelügen" hat Lemke gleich mehrmals gedreht. Denn er trat einen Film auch mal mitten im Dreh in die Tonne, wenn ihm das Material nicht gefiel. Bei einem der "Unterwäschelügen"-Versuche in Berlin, 2014, lud er den Reporter fürs Wochenende zum Zuschauen ein. "Nur ausnahmsweise, Digga." Besucher wollte er eigentlich nicht am Set haben. Weil es bei ihm kein Set gab. Keinen Scheinwerfer- und Wohnwagenwahnsinn, sondern eben: Lemke-Zauber. "Das macht die Leute misstrauisch, weil sie es gewöhnt sind, als Erstes nach dem Cateringwagen zu suchen."

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