Klassik:Meister des Lichts

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Der grandiose Musiker Yo-Yo Ma hat zum dritten Mal Johann Sebastian Bachs sechs Cellosolo-Suiten eingespielt. Das Album ist grandios gelungen.

Von Harald Eggebrecht

Fast heiser im Klang beginnt der Cellomeister Yo-Yo Ma das Prélude von Bachs vierter Solosuite, um es dann in den weit gespreizten arpeggierten Akkordfolgen zum Ende hin geradezu knorrig zu steigern. Überhaupt fällt auf, wie sehr Yo-Yo Ma die Suiten weniger in ihren Einzelsätzen, sondern vielmehr jede als in sich geschlossenen sechssätzigen Zyklus begreift vom eröffnenden Prélude bis hin zum raschen Abschluss durch eine Gigue. Immer wieder treibt Ma daher die einzelnen Sätze auf ihren Schluss so zu, dass er nahezu sofort den nächsten Satz anschließen kann. Zugleich versucht er, jede Suite in ihrem eigenen Tonartspektrum zu treffen: also die entspannte Helligkeit der G-Dur-Suite, die Verschattungen der d-Moll-Suite, den stolzen Jubel der C-Dur-Suite, die großen Gesten der Es-Dur-Suite, die Düsternis und Klage der c-Moll- Suite und das strahlende Licht der D-Dur-Suite.

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