Klassik:Jedes "Brrr" mit Verantwortung

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Helmut Lachenmann (links) lehrt, Clemens Schuldt lernt. (Foto: Florian Ganslmeier)

Das Münchener Kammerorchester spielt Musik von Helmut Lachenmann. Der Komponist probt mit.

Von Ekaterina Kel

Helmut Lachenmann mag es, Anekdoten zu erzählen. Nicht nur in seiner Musik, mittels der er, in seinem ganz eigenen Stil, der Musique concrète instrumentale, durchaus Witze erzählt. Auch so, beim Small Talk, ist der Mann mit dem ganz leicht schwäbischen Zungenschlag, der als einer der größten Komponisten unserer Zeit gilt, immer für eine Pointe zu haben. Neulich also bei einer Probe mit dem Münchner Kammerorchester: ein rechteckiger Saal mit hellem Laminatboden im Goethe-Institut in München. Darin ein groß gewachsener Mann, vor ihm schwarze Stühle, Musikinstrumente in verschiedenen Holztönen, großes Schlagwerk. Musiker laufen herum, unterhalten sich, trinken Wasser - es ist Pause. Und Lachenmann kramt eine Anekdote hervor. Ein erfahrener Berufsmusiker habe mal dem Komponisten Karlheinz Stockhausen, auch so ein Musikexperimentator, gesagt: "Ich habe 50 Jahre lang Musik gemacht. Das hier ist keine Musik, warum muss ich das spielen?" Stockhausen antwortete: "Damit Sie jung bleiben!"

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