Im Berliner Pierre-Boulez-Saal werden Streichquintette von Ludwig van Beethoven, Johannes Brahms und Brett Dean gespielt. Zwischen den gewöhnlichen Konzertbesuchern aber sitzt eine Gruppe von Probanden. Um den Bauch tragen sie einen Gürtel, der ihre Atemfrequenz misst, an der Hand Elektroden, die ihre Hautleitfähigkeit dokumentieren, zudem zeichnet ein Clip ihre Herzrate auf. Ihnen gegenüber sind Kameras aufgestellt, die jede Zuckung ihrer Gesichtsmuskeln registrieren. Mit Baiba Skride, Gergana Gergova, Micha Afkham, Amihai Grosz sowie Alban Gerhardt sind allesamt Meister ihres Fachs im Streichquintetteinsatz. Unterstützt von einem jüngeren Ensemble werden sie dasselbe Programm insgesamt von diesem Donnerstag an noch neun Mal im Berliner Radialsystem spielen, weitere Probanden sind noch willkommen. Am Ende sollen 1200 verkabelte Hörer einem Forscherteam aus Soziologen, Musikwissenschaftlern, Psychologen und Informatikern Auskünfte darüber verschaffen, was Menschen empfinden, wenn sie Beethoven, Brahms oder Dean hören.
Klassik:So wirkt Musik
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