Kirill Serebrennikow am Thalia Theater:Die Anklage

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Kirill Serebrennikow am Thalia Theater: Russische Propaganda wird in "Der Wij" keinesfalls betrieben - im Gegenteil. Die Demonstrierenden sollten sich das Stück ansehen.

Russische Propaganda wird in "Der Wij" keinesfalls betrieben - im Gegenteil. Die Demonstrierenden sollten sich das Stück ansehen.

(Foto: Fabian Hammerl)

Der russische Regisseur Kirill Serebrennikow ist selbst ein Opfer Putins. Seine Inszenierung von "Der Wij" in Hamburg führte trotzdem zu Protesten wütender Ukrainer.

Von Till Briegleb

Vor zehn Jahren wurde das letzte Mal vor dem Parkplatz des Thalia Theaters in der Gaußstraße demonstriert. 2012 waren es radikal katholische Anhänger der Piusbrüder, die das definitiv blasphemische Stück "Gólgota Picnic" von Regisseur Rodrigo Garcia der Blasphemie anklagten. An derselben Stelle in Hamburg Ottensen standen am Samstagabend junge Menschen aus der Ukraine, die Pappschilder hochhielten und im Chor brüllten, in dem Theater werde russische Propaganda verbreitet. Gemeint war damit Kirill Serebrennikow, dessen Stück "Der Wij" an diesem Abend Premiere hatte. Also ein Exilant, der wegen seiner kritischen Haltung zu Putins Regime in Moskau mit fingierten Prozessen überzogen wurde, lange unter Hausarrest stand, und schließlich überraschend kurz vor dem Beginn des Krieges in den Westen entlassen wurde.

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