Kein Elektriker der Welt würde im Gewitterregen auf einen Laternenmast steigen, um die Straßenbeleuchtung zu reparieren. Doch genau mit diesem Bild beginnt das "musikalische Manifest" von Kirill Serebrennikov, "Barocco", das jetzt im Thalia-Theater in Hamburg Premiere hatte. Beobachtet von einer schwarzen Menge mit Regenschirmen, von denen nicht klar ist, worauf sie warten, vielleicht auf einen Toten, stirbt der Handwerker natürlich am Stromschlag. Diese rätselhafte "Eröffnungsthese" führt Serebrennikovs "Manifest" im Anschluss mit einem Szenenpotpourri über politisch motivierte Selbstverbrennung fort.
Thalia-Theater Hamburg:Protest mit Pomp und Pathos
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Der russische Regisseur Kirill Serebrennikov inszeniert im Hamburger Exil "Barocco" - eine Mischung aus beglückender Barockmusik und überladener Polit-Symbolik.
Von Till Briegleb
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