Kirill Serebrennikow ist als Filmemacher, Opern- sowie Theaterregisseur weltberühmt. Weit über die Kunstszene hinaus berühmt aber machte ihn ein Schauprozess: Im August 2017 wurde Serebrennikow in Moskau angeklagt und verurteilt, weil er angeblich staatliche Zuschüsse veruntreut habe. Ihm wurde für 20 Monate eine elektronische Fußfessel angelegt, und er verbrachte diese Zeit mit strengem Kontaktverbot im Hausarrest. Seine Verurteilung zu sechsjähriger Lagerhaft wurde voriges Jahr zu einer Bewährungsstrafe von drei Jahren und einer Geldstrafe abgemildert. Im Hausarrest durfte er weiterarbeiten, er inszenierte aus der Ferne Opern und drehte den Film "Leto", der zum Filmfestival in Cannes eingeladen wurde.
Regisseur Kirill Serebrennikow:"Die 'Cancel Culture' hat schreckliche Seiten"
Wegen angeblicher Veruntreuung sitzt Kirill Serebrennikow in Moskau im Hausarrest - und führte von dort aus per Zoom Regie für die Münchner Oper "Die Nase". Warum er Cancel Culture für gefährlich hält - und was ihm Kunstfreiheit bedeutet. Ein Gespräch.
Interview von Julia Spinola
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