Kinogesichter der Zukunft:Ein Star, der deinen Namen trägt

Bald wird das Leben von Saddam Hussein verfilmt - in der Hauptrolle: Sacha Baron Cohen. Doch wer spielt Julian Assange, Lady Gaga und Jörg Kachelmann? Wir haben schon einmal ein bisschen in die Zukunft geblickt. Die Bilder.

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´Borat" Baron Cohen spielt Saddam Hussein

Quelle: dpa

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Bald wird das Leben von Saddam Hussein verfilmt - in der Hauptrolle: Sacha Baron Cohen. Doch wer spielt Julian Assange, Lady Gaga und Jörg Kachelmann? Wir haben schon einmal ein bisschen in die Zukunft geblickt.

Sacha Baron Cohen hat in seinem Leben schon einige, sagen wir, ungewöhnliche Rollen gespielt. Er trat auf als Kasache Borat, der vor allem durch seine ziemlich ungewöhnlichen Überlegungen zu ethnischen Minderheiten auffiel. Dann sah man ihn als das extrovertiert-homosexuelle Männermodel Brüno.

Hier noch eins draufzusetzen scheint schier unmöglich, weshalb Cohen vor wenigen Wochen bekanntgab, sich diesmal an einer historischen Rolle zu versuchen: als Diktator Saddam Hussein. Bart und Haupthaar mögen passen, was ansonsten von dieser Besetzung zu halten ist, wird sich erst noch zeigen müssen.

Es gibt Lebensgeschichten, ...

Text und Bildauswahl: Katharina Riehl/sueddeutsche.de/bön

RNPS IMAGES OF THE YEAR 2010

Quelle: Reuters

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... deren Verfilmung sich quasi aufdrängt, die völlig alternativlos erscheint. Das Schickal der birmanischen Freiheitskämpferin Aung San Suu Kyi zum Beispiel, die erst vor ein paar Monaten aus dem Hausarrest entlassen wurde, rief sofort die Filmschaffenden auf den Plan. Eine Darstellerin für die zarte Asiatin ...

MICHELLE YEOH, EVA LONGORIA

Quelle: AP

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... gibt es auch schon: Michelle Yeoh - auch zart, auch asiatisch, wenn auch aus Hongkong - soll die Rolle übernehmen.

Gerade in diesen Tagen, wenn mit der Berlinale das Kinofest-Jahr seinen ersten großen Höhepunkt feiert, überschlagen sich die Meldungen von neuen Projekten, neuen großen Rollen. Doch die vergangenen Monate haben noch mehr potentielle Filmfiguren hervorgebracht. Menschen wie Jörg Kachelmann und Julian Assange, deren Lebensgeschichte man schon bald zu einem Drehbuch verarbeiten, und deren Name bald große Plakate auf Litfaßsäulen schmücken wird.

Bleibt nur die alles entscheidende Frage, wer all diese Persönlichkeiten verkörpern soll.

Wir haben da ein paar Vorschläge:

Wie Assange Assange wurde

Quelle: dpa

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Die Rolle:

Julian Assange, Web-Revolutionär und US-amerikanischer Lieblingsstaatsfeind, seit er ein wenig peinliche Tratschereien von Diplomaten auf seiner Seite Wikileaks veröffentlichte. Das alles wäre theoretisch längst Filmstoff genug, doch Assange kämpft derzeit auch noch gegen einen Auslieferungsantrag nach Schweden. Dort werfen ihm zwei Damen vor, sie zu Sex ohne Kondom gezwungen zu haben, Assange steht in Großbritannien unter Hausarrest. Für einen Zweiteiler sollte das ohne weiteres reichen.

Leute-News: Neil Patrick Harris

Quelle: dapd

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Die Besetzung:

Der eine ist der Held der Internetgeneration, der andere ist das Idol aller Anzugträger. Neil Patrick Harris spielt bereits im der erfolgreichen Sitcom How I Met Your Mother den unpolitischen Assange: Der adrette Barney Stinson stellt keine verfänglichen Texte ins Netz, er steht mit seinen Sexgeschichten - dem also, was Assange zum Verhängnis werden könnte - im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Harris weiß also, wie es geht. Und da er Assange wie aus dem Gesicht geschnitten zu schein scheint, ist die Wahl eigentlich ein Selbstläufer.

Die Akteure in Ägypten - Mubarak

Quelle: dpa

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Die Rolle:

Für Ägyptens Staatspräsidenten Hosni Mubarak ist es bislang kein besonders gutes Jahr gewesen. Seit Tagen marschiert sein Volk in Scharen über große Plätze, um dem Staatschef zu signalisieren, dass er in Ägypten nicht mehr erwünscht ist. 30 Jahre lang ist Mubarak nun schon Staatschef in dem arabischen Land, mit demokratischen Bewegungen hat er sich bislang aber kaum herumärgern müsen. Wo und wie auch immer das Jahr für ihn endet: Stoff für Filme ist die ägyptische Revolution in jedem Fall.

Actor Robert De Niro listens as New York City Mayor Michael Bloomberg speaks during a news conference in New York

Quelle: REUTERS

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Die Besetzung:

Wichtig für einen Staatschef, dem sein Volk mit einem Mal die Liebe aufkündigt, ist natürlich der angemessene Gesichtsausdruck. Ernst muss er sein, ruhig, ein bisschen traurig, aber dennoch staatsmännisch und gütig. Es muss der Blick sein eines strengen Vaters, der das Verhalten seiner Kinder zwar nicht versteht, aber sich dennoch nicht die Blöße gibt, sich deshalb wirklich empört zu zeigen.

Wer also könnte für die Rolle besser passen als Robert De Niro. Seine einschlägigen Filmerfahrungen als Mafioso können der Rolle die nötige inhaltliche Tiefe verleihen.

Lady Gaga

Quelle: AP

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Die Rolle:

Stefani Joanne Angelina Germanotta, besser bekannt als Lady Gaga, hat in den vergangenen zwei Jahren in der Musikszene für einiges Aufsehen gesorgt. Nicht nur, weil sie praktisch jeden Preis gewann, den es für Musikerinnen wie sie zu gewinnen gibt - sondern vor allem auch wegen der interessanten Kleider, mit denen sie diese Preise abholte. Zu den MTV Video Music Awards zum Beispiel kam sie in ein gigantisches Schnitzel gehüllt, auf dem Kopf trug sie ein adrett platziertes Steak.

Cher, 2000

Quelle: AP

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Die Besetzung:

Für die Rolle der Lady Gaga kann es unter den heutigen Stars eigentlich nur eine geben, eine alterslose Schönheit, deren Ähnlichkeit zur Pop-Ikone kaum von der Hand zu weisen ist. Es wäre jetzt kleinlich darauf hinzuweisen, dass Cher in diesem Jahr 65 Jahre alt wird, während die junge Lady bald ihren 25. Geburtstag feiert. Es wird wohl eine Art medizinisches Wunder sein, das Cher keinen Tag älter aussehen lässt als ihre 40 Jahre jüngere Kollegin.

Dafür aber versteht die Sängerin und Schauspielerin etwas von all den Disziplinen, die Lady Gaga aus dem Effeff zu beherrschen scheint. Den exzentrischen, damenhaften Auftritt zum Beispiel, oder den Mut zum auffälligen Outfit. Chers Modestil prägte eine ganze Generation, weshalb sie es nicht nur einmal auf das Cover der amerikanischen Vogue schaffte. Sie zeigte dabei nur ihre eigenen Rippchen.

Guter Start für 'Unser Song für Deutschland'

Quelle: obs

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Die Rolle:

Lena, Lena, unsere Lena. Die Frau mit den allerkrassesten Superlativen und dem am-nicht-für-möglich-gehaltentsten Erfolg der deutschen Schlagergeschichte. Die Frau, die uns wieder wer hat sein lassen, die uns eine deutsche Hymne und die deutsche Fahne zurückgegeben hat. Lena Mayer-Landrut, die nun ein zweites Mal für Deutschland beim Grand Prix antreten muss, und mit der man deshalb nicht tauschen möchte, weil es so schön wie in Oslo nur am allerschwersten noch mal werden kann. Doch gerade im Falle eines gewaltigsten Abstiegs beim kommenden Eurovision Song Contest steigt mit Sicherheit das Interesse der Filmemacher, aus dem dramatischsten Aufstieg und Fall unseres Pop-Sternchens einen am-aller-erfolgreichsten Film zu machen. Ach, Lena.

Otto-Katalog

Quelle: dpa

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Die Besetzung:

Das eine wie Lena quasi nicht zu ersetzen und nur schwer zu besetzen ist, ist klar. Die unkonventionelle Art, das freche Lachen, diese Dinge. In Deutschland haben wir nicht allzu viele Musikerinnen, von denen die Kritiker gern schwärmen, sie hätten "ihr Ding" gemacht. So ganz anders als die anderen.

Genau genommen fällt einem bei dieser Beschreibung hauptsächlich Nina Hagen ein, die zwar sehr unkonventionell ist, sich aber aufgrund der Farbwahl ihres Lidschattens für die Rolle der Lena disqualifiziert. Glücklicherweise aber hat Nina Hagen eine Tochter, die Cosma Shiva heißt, das braun gelockte Haar bis zu den Schultern trägt, gut den rehäugigen Augenaufschlag beherrscht und auch sonst ziemlich knuffig aussieht.

Für Cosma wäre die Rolle sicherlich ein Gewinn, auch in ihrer Karriere stand in den vergangen Jahren nicht nur der steile Aufstieg im Mittelpunkt. Ach, Cosma.

Joerg Kachelmann

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Die Rolle:

Es ist, das muss man fairerweise sagen, einer der heikleren Parts, den das Kino in den kommenen Monaten vergeben muss: Jörg Kachelmann, der Wettermann mit der Begabung zur launigen Ankündigung launischer Gewitterwolken. Der Aufstieg des selbsterlernten Meteorologen, der es mit Geschichten über die Cumulus-Wolke anstelle von Fernsehquizzen zu einem der beliebtesten Fernsehgesichter schaffte, wäre allein schon fast einen Film wert.

Heikel macht die Rolle das vergangene Jahr im Leben des Jörg Kachelmann. Da wurde enthüllt, dass der Frauenliebling selbst viele Lieblingsfrauen hatte, diese Damen voneinander aber nichts wussten. Heraus kam das alles, weil eine der Frauen Kachelmann vorwirft, sie vergewaltigt zu haben. Der Moderator selbst bestreitet dies, der Prozess läuft noch. Ein TV-Beziehungs-Gerichts-Gefängnisdrama also. Nicht gerade lustig vielleicht, aber oscarverdächtig.

Regisseur Peter Jackson am Magen operiert

Quelle: dapd

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Die Besetzung:

Es wäre fraglos eine der ganz großen Filmsensationen des kommenden Jahres, wenn sich der berühmte Regisseur Peter Jackson das erste Mal vor die Kamera traute. Wenn bekannt würde, dass er nicht einfach so sein Gewicht minimiert hat und auch die Form des Bartes nicht rein zufällig gewählt ist. Wenn klar würde: Peter Jackson wagt sich in seinem neuen Filmprojekt nicht nur an ein besonders heikles Thema heran - er übernimmt auch selbst die Hauptrolle.

Wenn Branchendienste melden würden: "Während Jackson sich vor einigen Jahren noch Kilos auf die Rippen aß, um überzeugend in der Rolle eines Hobbits auftreten zu können, entschied er sich damals beim Casting selbst für eine andere Besetzung. Doch diesmal, für die Rolle des deutschen Wettermannes Jörg K., soll Jackson keine anderen Bewerber neben sich selbst zugelassen haben." So könnte es kommen.

Jahresrueckblick Dezember 2010: Verteidigungsminister zu Guttenberg und Frau in Afghanistan

Quelle: dapd

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Die Rollen:

Kaum ein glamouröseres Paar hat uns und die Macher unserer Boulevard-Medien in den vergangenen Monaten mehr erfreut als die von und zu Guttenbergs. Verteidigungsminister Karl-Theodor und seine schöne Frau Stephanie machen auf dem öffentlichen Parkett eine so gute Figur, das sie in Windeseile zum prominentesten Ehepaar des Landes aufstiegen.

Ein bisschen dabei geholfen hat ihnen freilich auch ihr gutes Händchen für die medienwirksame Inszenierung, mit der Stephanie zum Beispiel Jagd auf potentielle Kinderschänder macht oder beide im sorgsam gewählten Outdoor-Look für eine Visite im afghanischen Feldlager vorbeischauten.

Ein fraglos filmreifes Paar.

Top Gun - Sie fürchten weder Tod noch Teufel

Quelle: Sat.1

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Die Besetzung, Teil 1:

Für die Rolle des immer am allerbesten gekleideten Verteidigungsminister kann es natürlich nur einen geben. Tom Cruise hat schon in Top Gun bewiesen, dass er den Umgang mit martialischen Outfits und schwerem Geschütz ganz einwandfrei beherrscht.

Mit Heldenfiguren der deutschen Zeitgeschichte kennt Cruise sich praktischerweise schon aus, seit er unlängst als Hitler-Attentäter Stauffenberg in die Kinos kam.

Auch teilt Tom Cruise mit Guttenberg die Erfahrung, das Leben an der Seite einer schönen Frau mit eigenwilligen Hobbys zu verbringen - auch wenn Katie Holmes sich weniger mit Verbrecherjagd beschäftigt, als damit, ihre vierjährige Tochter anzuziehen wie einen 17-jährigen Party-Crasher.

Natürlich, und das ist der Wermutstropfen, sind weder Tom noch Katie Mitglieder bei der CSU. Dafür gehören sie einer anderen religiös motivierten Gruppe an, deren Jahresbeiträge aber sehr viel höher sein sollen als die der Christsozialen. Sei's drum: Er wird mit der Brille phantastisch aussehen.

Actress Nicole Kidman looks on during a promotional event in Geneva

Quelle: REUTERS

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Die Besetzung, Teil 2:

Also gut, rein menschlich könnte das am Set ein bisschen schwierig werden. Andererseits werden Profis wie Tom Cruise und Nicole Kidman wissen, dass man für eine echte Traumrolle eben auch etwas in Kauf nehmen muss. Auch ein paar Drehtage mit dem eigenen Ex-Gatten.

Nicole Kidman, seien wir ehrlich, ist die Rolle der Stephanie zu Guttenberg zumindest phänotypisch quasi auf die Stupsnase geschneidert. Die blasse Haut, das blonde Haar, der unschuldige Bick, das Faible für extravagante Männer. Und, als ob das nicht genug wäre, kämpft Kidman auch noch für die Rechte von Kindern und Frauen, sogar mit einer eigenen Internetkampagne gegen Gewalt. Na also.

Leipziger Buchmesse - Hegemann

Quelle: dpa

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Die Rolle:

Sie selbst hat über ihr Leben ja schon ein Buch geschrieben, ein Theaterstück gibt es inzwischen auch. Dass Helene Hegemanns Geschichte auch unbedingt ein Kinostoff ist, liegt aber vor allem daran, dass es dann doch gar nicht Hegemanns eigenes Leben war, das sie da beschrieben hatte.

Als Wunderkind feierten die Feuilletons Helene Hegemann und ihr Buch Axolotl Roadkill zunächst. Die älteren Herren in den Redaktionen liebten den schonungslosen Ton, mit dem die junge Frau über Sex, Drogen und Partys schrieb. Sowas hatte man in den Feuilletons lange nicht gesehen.

Umso größer war natürlich die Aufregung, als herauskam, dass Frau Hegemann sich ihre exklusiven Erfahrungen bei einem Blogger geliehen hatte. Der Skandal, den das in Deutschland auslöste, war ohne Zweifel filmreif.

Miley Cyrus

Quelle: AP

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Die Besetzung:

Den quasi gleichen Haarschnitt haben sie schon einmal, doch auch sonst verbindet Helene Hegemann und ihre niedliche Disney-Version Miley Cyrus so einiges. Zum einen sind sie beide die Töchter prominenter Väter: Miley ist das Kind des Countrysängers Billy Ray Cyrus, Helenes Vater ist der Autor und Theaterschaffende Carl-Georg Hegemann.

So sind beide Damen mit dem Geschäft, das sie betreiben, groß geworden, woran es auch liegt, dass sie zwar erst seit kurzem richtig berühmt, aber beide keine echten Newcomerinnen sind. Helene betrieb schon im Alter von 13 Jahren einen durchaus beachteten Blog, Miley trällerte sich schon im Alter von elf Jahren durch das Leben der Disney-Heldin Hannah Montana.

Seit einiger Zeit nun versuchen beide Damen ein bisschen Raum zwischen sich und das Schaffen ihrer Jugend zu bringen. Der Drehtermin im Berghain zumindest hätte mit dem stets als unendlich unschuldig vermarkteten Leben eines Disney-Stars wahrscheinlich nur noch wenig zu tun. Und während man im vergangenen Jahr oft gadacht haben mag, nicht so gerne in Helene Hegemanns Haut stecken zu wollen - für Miley Cyrus ist das gefallene Wunderkind eine echte Traumrolle.

© sueddeutsche.de/kar
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